Physiker haben Licht in einen Zustand gezwungen, der sonst nur von Materieteilchen bekannt ist. Sie komprimierten in einer Box gefangene Photonen, bis sich diese wie Atome verhielten – sie bildeten ein Quantengas, dessen Druckwiderstand mit der Photonendichte zunahm. Bei noch höherem Druck ging das Photonengas jedoch in einen Zustand der Quanten-Entartung über, der den Widerstand abrupt verschwinden ließ. Dies bestätigt zentrale Theorien der Quantenphysik, wie die Forscher in „Science“ berichten.
Teilchen der Materie können niemals genau dort sein, wo schon ein anderes ist. Dies bildet die Basis der meisten Wechselwirkungen von Atomen. Anders ist dies jedoch bei Licht: Weil Photonen zu den Bosonen und damit zu den Trägerteilchen der Grundkräfte gehören, interagieren sie normalerweise nicht miteinander: Lichtstrahlen können sich kreuzen, ohne sich zu behindern.
Experimente belegen jedoch, dass man Photonen unter bestimmten Bedingungen dazu bringen kann, doch miteinander zu wechselwirken. Licht nimmt dann exotische Zustände ein, in denen Photonen sich zu Molekülen und Dreier-Gruppen verbinden. Sogar zu einer Art „Super-Photon“ in Form eines Bose-Einstein-Kondensats lassen sie sich bringen.

Photonen in der Spiegelbox
Jetzt haben Physiker Licht auf neue Weise in einen solchen Materie-ähnliche Zustand gebracht – und damit erstmals einige entscheidende Theorien der Quantenphysik bewiesen. Für ihr Experiment nutzten Erik Busley und seine Kollegen von der Universität Bonn eine Art Box aus zwei Spiegeln, deren nanostrukturierte Oberfläche einen rund 80 Mikrometer kleinen Käfig bildete. Über einen Laser werden nun Photonen eingestrahlt.