Mathe spürt Risiko-Punkte auf: Forscher haben eine Formel entwickelt, die die Vorhersage von Stromausfällen verbessern kann. Denn sie liefert im Handumdrehen verlässliche Werte darüber, ob eine bestimmte Stromleitung kritisch ist oder nicht. Dadurch können solche Schwachstellen im Stromnetz schneller und einfacher aufgespürt werden als bisher. Die Formel hilft damit, künftige Blackouts zu vermeiden.
Blackout. Was in Entwicklungsländern und selbst in den USA häufiger vorkommt, ist bei uns in Europa eine echte Seltenheit. Eine der raren Ausnahmen war der große Stromausfall im November 2006, als eine gekappte Leitung zu einer europaweiten Kettenreaktion im Stromnetz führte. Experten gehen aber davon aus, dass mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien die Belastungen in unserem Stromnetz weiter zunehmen könnten – und damit auch die Stromausfälle.
Einer der Gründe für eine höhere Anfälligkeit ist die stärker schwankende Stromerzeugung durch Photovoltaik oder Windenergieanlagen, weshalb man beispielsweise bei der letzten Sonnenfinsternis Vorbeugungsmaßnahmen getroffen hat. Ein weiteres Problem könnte der Transport großer Strommengen beispielsweise von den Windparks im Meer sein.
Wo liegen die Schwachstellen?
Für die Energieversorger wird es daher immer wichtiger, Schwachstellen im Stromnetz aufzuspüren. Sie setzen dafür aufwendige Simulationen ein, mit denen sie durchspielen, wie das Stromnetz reagiert, wenn eine einzelne Leitung ausfällt. Viele Tausend Simulationen sind für einen solchen Check des Stromnetzes nötig.