Ein neues Bündnis, das die deutsche Klimaforschung weiter stärken soll, ist heute in Berlin gegründet worden. Das Deutsche Klima-Konsortium, kurz DKK, führt außeruniversitäre Forschungsinstitute und Universitäten zusammen, die sichtbar und in hoher Qualität Forschung zu Klimawandel, Klimafolgen und Klimaschutz betreiben.
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Wie verursacht der Mensch den Klimawandel? Auf welche Art und Weise reagiert er auf die dadurch entstehenden Klimafolgen? Wie können in diesem Zusammenhang klimapolitische Optionen und Instrumente entwickelt werden, um Eingang in die Wirtschafts- und Umweltpolitik zu finden? Dies sind nur einige der Fragen, mit denen sich die Mitglieder des DKK in Zukunft beschäftigen werden. Das Konsortium will dabei vor allem die wissenschaftliche Expertise verschiedener Forschungsdisziplinen bündeln, um als Plattform für integrative Forschungsprojekte zu fungieren. Ziel ist es, handlungsorientierte Ergebnisse aus der Klimaforschung für die Bereiche Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt zu entwickeln.
Austausch von Wissen
Professor Jochem Marotzke, Direktor des Max-Planck-Instituts für Meteorologie und Sprecher der Initiativgruppe zur Gründung des DKK, betont: „Wichtig ist uns der Austausch von Wissen mit der Öffentlichkeit und der Politik“. Das DKK wird diesen durch die Vernetzung von freier Grundlagenforschung mit politischem und wirtschaftlichem Handeln intensivieren, „um wissenschaftsbasierte und belastbare Handlungsoptionen zu Klimaschutz und Klimafolgen zu formulieren, zu analysieren und zu untermauern“ ergänzt Professor Gernot Klepper vom Kieler Institut für Weltwirtschaft.
Die deutsche Klimaforschung umfasst zahlreiche Facetten von der grundlagen- bis zur anwendungsorientierten Forschung. Das DKK repräsentiert die wesentlichen Teile der deutschen Klima- und Klimafolgenforschung und soll dabei helfen, die diverse und hoch qualifizierte deutsche Klima- und Klimafolgenforschung zu moderieren. Die neue Allianz wird deshalb Arbeitsgruppen organisieren und Forschungsprojekte zu einer Reihe von Themen initiieren. Dazu gehören unter anderem die Verbesserung der Genauigkeit von Klimaprognosen, regionale Klimafolgen oder Wechselwirkungen zwischen dem Klimasystem und wirtschaftlichen sowie gesellschaftlichen Aktivitäten. Ziel der Allianz ist es, Forschungsbedarf zum Klimawandel, zum Klimaschutz und zu Klimafolgen zu identifizieren und, wenn möglich, zu bearbeiten.
Eine Fülle von Aufgaben
Nach Angaben der Initiativgruppe, zu der unter anderem auch das GeoForschungsZentrum Potsdam und das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung gehören, wird sich das Klima-Konsortium insbesondere folgenden Aufgaben widmen:
- Organisation der Diskussion über interdisziplinäre Klimaforschung mit dem Ziel, handlungsorientierte Lösungsansätze für die Herausforderungen des Klimawandels zu finden.
- Formulierung von Forschungsinitiativen zu Klimawandel, Klimaschutz und Klimafolgen.
- Unterstützung bei der Bildung von Forschungsverbünden zur Beantragung und Durchführung von klimabezogenen Projekten.
- Organisation von Arbeitsgruppen zur Identifizierung von neuen Forschungsthemen zum Klimawandel.
- Aktive Dialoge mit Entscheidungsträgern in Politik, Verwaltung und Wirtschaft auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene in Angelegenheiten der strategischen Planung der Klimaforschung, insbesondere hinsichtlich der Formulierung von Programmen zur Forschungsförderung.
- Unterstützung bei der Versorgung der Gesellschaft mit unabhängigen, wissenschaftlich belastbaren und gegebenenfalls auch konkurrierenden Erklärungen zu Klimawandel, Klimafolgen und Klimaschutz.
- Gemeinsame Öffentlichkeitsdarstellung gegenüber Medien, Entscheidungsträgern bei Bund, Ländern und EU, beispielsweise durch gemeinsame Presseerklärungen, durch gemeinsame Jahrespräsentationen, parlamentarische Abende, Broschüren, Einrichtung einer gemeinsamen Web-Seite mit Informationen zu Klimawandel, Klimafolgen und Klimaschutz.
Mitglieder der Initiativgruppe des Deutschen Klimakonsortiums
Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, Bremerhaven
Deutscher Wetterdienst, Offenbach
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Weßling
Exzellenzcluster Future Ocean, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Forschungszentrum Jülich GmbH
Forschungszentrum Karlsruhe, Institut für Meteorologie und Klimaforschung
GeoForschungsZentrum Potsdam
GKSS Forschungszentrum, Geesthacht
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ, Leipzig
Institut für Ostseeforschung Warnemünde
Institut für Troposphärenforschung, Universität Leipzig
Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel
Leibniz-Institut für Meereswissenschaften, IFM-GEOMAR, Kiel
Max-Planck-Institut für Biogeochemie, Jena
Max-Planck-Institut für Chemie, Mainz
Max-Planck-Institut für Meteorologie, Hamburg
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung
Universität Bonn, Meteorologisches Institut
Universität Hamburg, Institut für Meereskunde.
(DKK, 15.10.2007 – DLO)