Verblüffend anders: Forscher haben erstmals Einblick in die innere Struktur des schwersten Elements im Periodensystem bekommen – und Überraschendes festgestellt. Demnach bilden die äußeren Elektronen von Oganesson ein diffuses, homogenes Gas statt säuberlicher Schalen. Und auch der Kern könnte in einem solchen gasartig-diffusen Zustand übergehen, wie die Kernphysiker berichten. Spannend auch: Das schwerste aller Edelgase könnte bei Raumtemperatur fest sein.
Das Periodensystem der Elemente ist quasi der Wegweiser zu allen uns bekannten Atomsorten – eine Bestandstabelle, die gerade in den letzten Jahren durch neuentdeckte Elemente weiter gewachsen ist. Diese kurzlebigen Neuzugänge liefern wertvolle Einblicke in die Grundeigenschaften der Materie, werfen aber auch die Frage auf, wo die Obergrenze für die Größe eines Atoms liegt.
Das bisher schwerste Element ist das erst vor kurzem entdeckte Oganesson mit der Ordnungszahl 118. Mit ihm ist nun die siebte Periode – die unterste Zeile des Periodensystems – vollständig gefüllt. Gleichzeitig ist Oganesson auch das schwerste bekannte Edelgas, es gehört damit theoretisch zu einer extrem reaktionsunwilligen Gruppe des Periodensystems.
Rätsel um Element 118
Doch wie sich dieses Schwergewicht unter den Elementen verhält und wie es intern strukturiert ist, war unbekannt. Der Grund: Weil die Halbwertszeit des Oganessons bei weniger als einer Millisekunde liegt, bleibt zu wenig Zeit für die meisten chemischen oder kernphysikalischen Messungen. Das Innenleben des kurzlebigen Riesenatoms blieb daher rätselhaft – bis jetzt.