Mikroben könnten möglicherweise die Antwort auf unsere globale Energiekrise sein. Durch die Fermentierung von Biomasse und die daraus resultierende Entstehung von Bio-Treibstoffen sind sie ein möglicher klimafreundlicher Ersatz für die bekanntlich immer knapper werdenden fossilen Brennstoffe. Neue Ergebnisse zur Frage, wie Mikroben die Energiekrise lösen können, sind jetzt in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift „Journal of Industrial Microbiology & Biotechnology“ erschienen.
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Professor Arnold Demain von der Drew University in New Jersey geht darin davon aus, dass sich die erdölabhängige Wirtschaft der USA ihrem Ende nähert. Die globalen Ölreserven und neue Funde werden den weltweiten jährlichen Bedarf nicht mehr decken können. Dieser Verknappung rechtzeitig Rechnung zu tragen und neue Alternativen im Bioenergiebereich zu schaffen, ist daher seiner Meinung nach unabdingbar.
Lösung des Energieproblems in Sicht?
Im Kontext der vehementen politischen und wirtschaftlichen Debatte über die allmähliche Ablösung des Erdöls durch erneuerbare Alternativen wie etwa Biobrennstoffe beschäftigt sich Demain mit der Frage, wie Mikroben zur Lösung des Energieproblems beitragen können. Er konzentriert sich dabei auf Organismen, die die so genannte lignozellulose Biomasse fermentieren, sodass Bioethanol, Biobutanol, Biodiesel und vor allem Biohydrokarbon entstehen.
Besonderes Augenmerk gilt der Frage, wie der Einsatz solcher Bio-Treibstoffe zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen beitragen kann. Durch Wachstum und normalen Metabolismus verringern Pflanzen, die Biomasse produzieren, den Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre.
Biotechnologische Herausforderung
Demain befasst sich auch mit interessanten wirtschaftlichen Entwicklungen, wie etwa der Entstehung biotechnologischer Unternehmen seit 2006, die im Alleingang oder auch in Zusammenarbeit mit Firmen der Erdöl- und Chemieindustrie auf dem Bio-Treibstoffsektor tätig sind. Es hat darüber hinaus auch einige Initiativen der amerikanischen Regierung zur Förderung der Entwicklung von Bio-Treibstoffen gegeben.
Demain hierzu: „Die vielen neuen Anlagen zur Produktion von Bio-Treibstoffen stehen vor einer immensen biotechnologischen Herausforderung, all diese neuen Abläufe müssen im großen Rahmen kosteneffektiv durchgeführt werden. Die Zukunft gehört den Bio-Treibstoffen… das Beste kommt noch.“
(Springer Verlag Heidelberg, 23.01.2009 – DLO)