Technik

Erhöhte Bleiwerte aus Espressomaschinen

Testserie des Bundesinstituts für Risikobewertung weist giftiges Schwermetall nach

Kaffee aus Espressomaschinen - Gesundheitsrisiko durch Bleibelastung? © SXC

Espressomaschinen können erhöhte Mengen an Blei freisetzen: Vor allem nach dem Entkalken maßen Forscher des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) bei zwei Siebträger-Maschinen hohe Werte des giftigen Schwermetalls. Bei den ebenfalls getesteten Kapsel- und Padmaschinen war dies dagegen nicht der Fall. Das Institut geht nicht von einem grundsätzlichen Problem aus, appellierte aber an die Hersteller, mehr auf die Qualität der Bauteile zu achten.

Chronische Vergiftung bei dauerhafter Einnahme

Blei ist ein giftiges Schwermetall, das der menschliche Körper nur langsam ausscheidet. Es reichert sich daher im Körper an und führt bei dauerhafter Einnahme zu chronischen Vergiftungen. Das Schwermetall schädigt die Nieren, beeinträchtigt die Nerven und führt zu Bluthochdruck. Da Blei die Plazentaschranke durchquert, besteht besondere Gefahr für ungeborene Kinder. Bei diesen kann eine Bleivergiftung schwere Entwicklungsstörungen hervorrufen. Deshalb gelten beispielsweise bei Trinkwasser strenge Grenzwerte und vor allem Lebensmittel werden regelmäßig kontrolliert und überwacht.

Dennoch war das jetzige Ergebnis eher Zufall: Wissenschaftler am BfR wollten ursprünglich nur Methoden testen, mit denen sich der Übergang von Metallen aus Bedarfsgegenständen in Lebensmittel prüfen lässt. Dafür untersuchten sie, ob das Innenleben von Kaffeemaschinen Blei an das hindurchfließende Wasser oder den Dampf abgibt. Testobjekte waren drei Siebträger-Espressomaschinen, drei Kaffeepad- und zwei Kapselmaschinen. Siebträgermaschinen sind solche Geräte, bei denen Kaffeepulver in ein Sieb gefüllt und unter dem Dampfauslass angebracht wird. Die Maschinen wurden jedoch ohne Kaffee, lediglich mit Wasser getestet. Bei zwei der drei getesteten Siebträger-Espressomaschinen fanden die BfR-Wissenschaftler tatsächlich hohe Bleikonzentrationen. Bei den Pad- und Kapselmaschinen war die gefundene Bleimenge dagegen minimal.

Hohe Bleiwerte nach Entkalken

Bei einer der Siebträgermaschinen lagen die Werte konstant in der Nähe des Grenzwerts von zehn Mikrogramm pro Kilogramm (µg/kg). Bei einer weiteren schwankten die Werte sehr stark, der höchste Wert lag bei 1.600 µg/kg. Dieser Wert trat direkt nach dem Entkalken der Maschine auf und nahm bei darauf folgenden Messungen stetig ab. Dies deutet daraufhin, dass besonders das Entkalken der Maschinen das Schwermetall freisetzen kann. Im Anschluss wird es dann nach und nach ausgespült. Das BfR empfiehlt daher, solche Kaffeemaschinen nach dem Entkalken ein weiteres Mal durchzuspülen.

Da es sich nicht um eine repräsentative Auswahl an Testgeräten handelt, gab das BfR die Namen der jeweiligen Hersteller nicht bekannt. Quelle der Bleibelastung ist vermutlich minderwertiges Material in den Leitungen und Kesseln der Maschinen. Da auch unbedenkliche Maschinen Teil des Tests waren, geht das BfR davon aus, dass es sich nicht um ein grundsätzliches Problem handelt. Für die Hersteller gelte daher, auf die Qualität ihrer Maschinen zu achten. In der veröffentlichten Stellungnahme heißt es, dass der Übergang von Blei in Lebensmittel „so gering wie technisch machbar“ sein sollte.

(BfR, 04.12.2013 – AKR)

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