Deutsche Premiere: Erstmals haben zwei deutsche Bundesbehörden eine Quanten-Videokonferenz abgehalten – die übertragenen Daten waren quantenphysikalisch verschlüsselt. Als Schlüssel dienten dabei verschränkte Photonen, die mittels Laserstrahl und Glasfaser zwischen dem Bundesforschungsministerium und dem 300 Meter entfernten Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ausgetauscht wurden. Diese im Rahmen des Projekts QuNET entwickelte Technologie soll die Datenübertragung sicherer machen.
Die Quantenkryptografie gilt als besonders abhörsichere Kommunikationsmethode. Denn jeder Versuch, die Daten abzufangen oder zu kopieren, bewirkt eine Zustandsänderung der beteiligten Lichtteilchen. Weil es sich dabei um verschränkte Photonen handelt, ist dies instantan beim Sender und Empfänger nachweisbar und der Zugriff kann vereitelt werden. Quantenphysikalische Schlüssel sind zudem selbst mit Quantencomputern kaum zu knacken.
Erste Komponenten und Prinzipien eines Quanten-Internets sind bereits in der Entwicklung, zudem haben Forscher schon Quanteninformationen per Glasfaser, durch die Luft und sogar über Satellit übertragen.
Laserphotonen als Quantenschlüssel
Jetzt hat die Technik auch in Deutschland Einzug gehalten: In einem Testlauf haben erstmals zwei deutsche Bundesbehörden in Bonn quantengesichert per Video kommuniziert – das Bundesforschungsministerium (BMBF) und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Äußerlich wirkte diese Videokonferenz kaum anders als die unzähligen anderen, die in Zeiten der Corona-Pandemie stattfinden. Doch verschlüsselt wurde die Datenübertragung nicht mit herkömmlichen Methoden, sondern mittels Quantenkryptografie.