Hohe Leistung trotz Mini-Format: Für intensive ultrakurze Laserpulse ist bald keine tischgroße Laserapparatur mehr nötig – es geht auch im Chipformat. Denn Physikern ist es gelungen, diese leistungsstarken, phasengekoppelten Laser bis auf Chipgröße zu schrumpfen. Obwohl er auf eine Fingerspitze passt, kann ihr Prototyp dieses Mini-Lasers schon ultrakurze Laserpulse von wenigen Pikosekunden und mit Leistungen von bis zu 0,5 Watt erzeugen. In Zukunft sollen auch Femtosekunden-Laser mit gut einem Watt Pulsstärke möglich sein, so das Team in „Nature Photonics“.
Laser sind in Alltag und Forschung längst unverzichtbar – dies gilt vor allem für Pulslaser, die ultrakurze, kohärente Strahlenpulse im Femto- und Attosekundenbereich erzeugen. Mit ihnen lassen sich schnellste Prozesse sichtbar machen, wie der Ablauf chemischer Reaktionen, die Bewegung von Elektronen in Materialien oder von Botenstoffen in einer Zelle. Auch in der Photonik, in Quantencomputern und der Quantenphysik kommen solche Pulslaser zum Einsatz.
Allerdings sind diese Laser bisher teuer, groß und benötigen viel Energie. Zwar haben Physiker schon Chips mit Mikro-Farblasern, grüne Nanolaser sowie Photonenquellen in Quantenchips erstellt. Diese können aber entweder keine ultrakurzen Pulse erzeugen oder sind für viele gängige Anwendungen nicht leistungsstark genug.
Die Phasenkopplung ist das Entscheidende
Das Problem: Um Laserpulse trotz ihrer kurzen Dauer auf hohe Intensität zu bringen, ist ein spezielles Verfahren nötig. Bei dieser Moden- oder Phasenkopplung werden die im Lasermedium erzeugten stehenden Lichtwellen, die sogenannten Moden, so miteinander kombiniert, dass sich die Wellenberge in bestimmten zeitlichen Abständen gegenseitig verstärken. So entsteht eine Abfolge ultrakurzer, regelmäßiger und intensiver Laserpulse.