Durchbruch in der Lasertechnik: Einem US-Team ist es erstmals gelungen, den für Forschung und Technik wichtigen Titan:Saphir-Laser zu miniaturisieren – und trotzdem seine hohe Leistung und Bandbreite zu erhalten. Das neue Laserbauteil ist nur wenige Millimeter groß und benötigt zur Anregung nur einen gängigen grünen Laserpointer, wie das Team in „Nature“ berichtet. Herkömmliche Titan:Saphir-Laser sind 10.000-mal größer und tausendfach teurer, was ihre Anwendung bisher stark eingeschränkt hat. Das könnte sich nun ändern.
Ob als Femtosekundenlaser, in Plasmabeschleunigern, der Quantenphysik oder der Spektroskopie: Titan:Saphir-Laser kommen heute überall dort zum Einsatz, wo ultrakurze, energiereiche Laserpulse großer Bandbreite benötigt werden. Basis dieses Festkörperlasers bildet ein Korund-Kristall, der Titan-Ionen enthält. Diese Ionen haben mehrere Anregungszustände, in denen sie Photonen abgeben. Dadurch kann der Titan:Saphir-Laser intensives, kohärentes Laserlicht abhängig von der Anregung im breiten Wellenbereich zwischen 670 und 1070 Nanometern abgeben.

„Modengekoppelte sowie kontinuierliche Titan-Saphir-Laser sind in ihrer Leistung bisher unerreicht und essenziell für Fachgebiete wie die Quantenoptik und Atomphysik“, erklären Joshua Yang und seine Kollegen von der Stanford University. Auch für Laserfrequenzkämme, die Laser-Spektroskopie und die Laser-Mikroskopie kommen diese passgenau stimmbaren Laser zum Einsatz. Das Problem jedoch: Titan:Saphir-Laser sind groß, benötigen leistungsstarke, teure Pumplaser und können insgesamt zehntausende Euro kosten. „Das verhindert ihre breite Nutzung in vielen alltagsnahen Applikationen, die Kompaktheit und Skalierbarkeit erfordern“, so das Team.
Ringresonator und Spiral-Verstärker
Doch nun ist es Yang und seinem Team erstmals gelungen, den Titan:Saphir-Laser bis auf Chipgröße zu schrumpfen, ohne dass dessen Bandbreite und Leistung leidet. Basis ihres neuen Mini-Lasers bildet ein Saphir-Kristall, auf dem eine Siliziumdioxidschicht sitzt. Auf dieser sitzt eine weitere, nur wenige hundert Nanometer dicke Saphirschicht, die mit Titan-Ionen dotiert ist – das Lasermedium. In dieses ist eine kreisförmige Struktur eingeätzt, die als Ringresonator dient und die erzeugten Photonen sammelt.