Wichtiger Durchbruch: Forschern am CERN ist es erstmals gelungen, das optische Spektrum eines Antimaterie-Teilchens zu erzeugen und zu messen. Dafür wurde Anti-Wasserstoff in einer speziellen Falle gehalten und mit einem Laser angeregt. Die Spektrallinie des Anti-Wasserstoffs gleicht der des normalen Wasserstoffs – und bestätigt damit die Symmetrie von Antimaterie und Materie, wie die Physiker im Fachmagazin „Nature“ berichten.
Beim Urknall muss zu jedem Teilchen ein Antiteilchen entstanden sein, dennoch überwiegt heute im Kosmos die normale Materie. Warum das so ist, gehört zu den größten Rätseln der Physik. Physiker vermuten, dass eine kleine Symmetrieverletzung, ein winziger Unterschied zwischen Materie und Antimaterie dahintersteckt. Bisher jedoch wurden sie nicht fündig – weder im Masse-Ladungs-Verhältnis noch bei der starken Kernkraft oder der Ladung des Anti-Wasserstoffs.
Optischer „Fingerabdruck“
Jetzt ist es Physikern am Forschungszentrum CERN erstmals gelungen, eine weitere Eigenschaft der Antimaterie zu überprüfen: das optische Spektrum. Wird ein Atom durch Zufuhr von Energie angeregt, beispielsweise mit einem Laser, dann springt eines oder mehrere seiner Elektronen auf eine energiereichere Bahn um den Atomkern.
Fällt das Elektron dann wieder in seinen alten Zustand zurück, gibt es Energie in Form von Licht ab. Die Wellenlänge dieses Lichts ist für jedes Element und für jeden Anregungszustand spezifisch wie ein Fingerabdruck. So lassen sich beispielsweise glühende Wasserstoffwolken im fernen Universum anhand ihres charakteristischen Spektrums erkennen.