Vor rund 40 Jahren haben Wissenschaftler die Bedeutung seiner Existenz erkannt. Jetzt ist es Physikern zum ersten Mal gelungen, ein so genanntes „Wirbel-Antiwirbel-Paar“ experimentell nachzuweisen. Das Material dafür haben Würzburger Nano-Experten geliefert.
Seltsame Zustände können Materialien annehmen, wenn die Umstände passend sind. Da werden Stromleiter unterhalb einer bestimmten Temperatur plötzlich zu Supraleitern – Strom fließt in ihnen ohne jeglichen Widerstand. Und Flüssigkeiten nehmen Eigenschaften an, die Physiker als Superfluidität bezeichnen. Ihr Kennzeichen: Die Flüssigkeit verliert jede innere Reibung, sie dringt reibungsfrei selbst durch engste Kapillaren.
Supraleitung und Superfluidität
Die physikalischen Effekte, die sich hinter diesen Zuständen verbergen, stammen aus dem Bereich der Quantenphysik: „Mikroskopische Anregungen spielen eine entscheidende Rolle für das Verständnis der makroskopischen physikalischen Eigenschaften dieser Form von Materie, die den Gesetzen der Quantenmechanik unterliegt. Sie bilden die Grundlage für das Verständnis von Phänomenen wie beispielsweise Supraleitung und Superfluidität“, erklärt Sven Höfling vom Lehrstuhl für Technische Physik der Universität Würzburg.
In enger Kooperation mit Physikern in Stanford (USA) und Tokio (Japan) ist es den Physikern der Universität Würzburg Andreas Löffler, Höfling und Alfred Forchel jetzt gelungen, eine solche, lang gesuchte mikroskopische Anregung in einem zweidimensionalen Kondensat nachzuweisen: ein Wirbel-Antiwirbel-Paar.