Der schnellste Rechner Europas und zugleich der schnellste zivil genutzte Supercomputer der Welt steht ab jetzt in Jülich. Der neue JUGENE (Jülicher Blue Gene) des Forschungszentrums Jülich erreicht eine Rechenleistung von gut 167 Teraflop/Sekunde (Billionen Rechenoperationen pro Sekunde). Mit diesem Ergebnis liegt er auf dem 2. Platz der gestern in Reno, USA, veröffentlichten TOP500-Liste der schnellsten Rechner der Welt. JUGENE soll künftig für rechenintensive Simulationen von der Teilchenphysik bis hin zu Medizin und Umweltforschung eingesetzt werden.
„Das Besondere an unserem JUGENE ist der im Vergleich zu anderen Systemen äußerst geringe Stromverbrauch bei allerhöchster Rechenleistung“, sagte Thomas Lippert, Direktor des Jülich Supercomputing Centre, und wies darauf hin, dass „die Energieeffizienz zukünftig das beherrschende Thema beim Bau von Superrechnern sein wird“.
„Wir erreichen mit JUGENE einen hohen Mehrwert für die Forschung, da wir neben den Höchstleistungsrechnern über ein einmaliges wissenschaftliches Umfeld verfügen“, erläuterte Achim Bachem, Vorsitzender des Vorstandes des Forschungszentrums Jülich. „Zusammen mit unseren Partnern wollen wir nun bis 2009 das GAUSS-Center zum europäischen Supercomputerzentrum ausbauen, welches mit dem europäischen Konsortium PRACE innerhalb des 7. EU-Forschungs-Rahmenprogramms entstehen soll“, so Bachem. GAUSS ist der von Bundesministerin Annette Schavan initiierte Zusammenschluss der deutschen Höchstleistungsrechenzentren in Jülich, München und Stuttgart. PRACE ist das von Jülich geführte europäische Konsortium zum Aufbau einer europäischen Supercomputer-Infrastruktur.
„Das ist ein riesiger Erfolg für das Forschungszentrum Jülich und großartig für ganz Nordrhein-Westfalen. Der Superrechner verbessert die Forschungsbedingungen für alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Nordrhein-Westfalen. Simulationen als dritte Säule der Wissenschaft werden zunehmend wichtiger.“, sagte auch NRW-Innovationsminister Professor Andreas Pinkwart. „Damit ist Nordrhein-Westfalen beim Aufbau eines europäischen Zentrums des Superrechnens ganz vorne“, so Pinkwart weiter.