Individuelle Knochenimplantate, die in ihrer Struktur dem natürlichen Knochen gleichen, lassen sich künftig leicht fertigen: Forscher haben ein Simulationsprogramm entwickelt, dass zunächst die innere Struktur und Porosität berechnet. Eine so genannte Rapid-Prototyping-Maschine „backt“ dann aus Metallpulver das gewünschte Implantat. Auf diese Weise können die Wissenschaftler aber auch leichte Bauteile für Flugzeuge und Autos herstellen, die gleichzeitig enorm robust sind.
Forscher haben von der Natur gelernt. Zum Beispiel, wie ein Knochen aufgebaut ist: Er ist besonders leicht und hält dennoch enorme Belastungen aus. Im Inneren ist ein Knochen wie ein Schwamm. An manchen Stellen ist er besonders kompakt und fest, an anderen sehr porös. Diese Bauweise zu kopieren ist vor allem für die Leichtbauindustrie attraktiv.
Deshalb entwickelten Wissenschaftler am Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM in Bremen ein Simulationsprogramm, das die innere Struktur und die Dichteverteilung des Knochenmaterials berechnet. Daraus konnten die Wissenschaftler die Materialstruktur für andere Bauteile ableiten. Das Programm simuliert, wie die Struktur beschaffen sein muss, damit es den vorgegebenen Anforderungen genügt.
Simulationen in die Praxis umgesetzt
Inzwischen ist es den Forschern gelungen, die Simulationen auch in die Praxis umzusetzen: Mit Hilfe von Rapid-Prototyping-Verfahren können die Ingenieure komplexe Bauteile fertigen. Dazu wird ein spezielles Metallpulver in hauchdünnen Schichten auf eine Fläche aufgetragen. Ein Laserstrahl erhitzt – sintert – das Metallpulver genau an den Stellen, die fest sein sollen.