Beamen – was vor einigen Jahren noch in den Bereich von Science Fiction-Romanen gehörte, gelang Forschern erstmals vor nicht ganz zehn Jahren für Lichtteilchen, also Photonen. In zahlreichen weiteren Experimenten zur Teleportation wurde die Information über den quantenmechanischen Zustand eines einzelnen Photons nicht nur unter Laborbedingungen, sondern auch innerhalb eines Gebäudes oder sogar über eine Entfernung von 600 Meter teleportiert. Wissenschaftlern ist es nun erstmals gelungen, den Zustand zweier verschränkter Photonen zu beamen.
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Das Experiment zeigt mit der Teleportation eines Zweiteilchenzustandes, dass auch die Informationen komplexerer Systeme teleportiert werden können, so die Forscher um Jian-Wei Pan von der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Nature physics.
M.Sc. Alexander Goebel vom Physikalischen Institut vergleicht die Teleportation mit der Geschichte um einen Mann, der mit einem verschlossenen Koffer von Frankfurt nach New York reist. In den USA angekommen stellt er fest, dass er den Kofferschlüssel zu Hause vergessen hat. Unter klassischen Bedingungen ist das Problem schnell gelöst; er lässt sich eine Skizze des Schlüssels via Fax nachschicken und kann diesen sofort duplizieren. Benötigt man zum Öffnen des Koffers jedoch den Quantenzustand des Schlüssels, beispielsweise eines Photons, ist dies nicht mehr möglich. Dies ist eine Konsequenz der Gesetze der Quantenmechanik, die es unmöglich machen den Zustand eines unbekannten Systems beliebig genau zu messen bzw. diesen zu kopieren.