Geschärfter Blick: Verschränkte Photonen könnten Radarmessungen künftig stark verbessern. Denn die gekoppelten Signale ermöglichen es, selbst schwach reflektierende Objekte in verrauschter Umgebung sichtbar zu machen – und das mit nur minimaler Radarleistung. Forscher haben einen ersten Prototyp dieser sogenannten Quantenillumination entwickelt und erfolgreich getestet. Anwendungen sehen sie in Sicherheitsscannern, aber auch in der biomedizinischen Bildgebung.
Ob bei der Überwachung des Luftraums, der Durchleuchtung von Eis und Boden oder der Ortung von Stürmen: Radartechnik kann mithilfe reflektierter Mikrowellen auch nicht sichtbare Objekte und Strukturen sichtbar machen. Allerdings gibt es Bereiche, in denen diese Form der Mikrowellen-Ortung bislang zu ungenau ist und versagt. Das ist meist dann der Fall, wenn ein Radar bei sehr kleinen Signalleistungen arbeitet – beispielsweise bei Sicherheitsscannern oder auch der biomedizinischen Bildgebung. Dann haben diese Systeme Schwierigkeiten, die schwache vom Objekt reflektierte Strahlung vom Hintergrundstrahlungsrauschen zu unterscheiden.
Verschränkte Photonen als Signalgeber
Abhilfe könnte jedoch eine neue Form des quantengestützten Radars schaffen, wie nun Shabir Barzanjeh vom Institute of Science and Technology Austria (IST) und seine Kollegen demonstrieren. Sie haben eine neuartige Detektionstechnologie entwickelt, bei der verschränkte Mikrowellen-Photonen die „Sehschärfe“ des Radars auch in verrauschten Umgebungen stark erhöhen.
„Bei der Quantenillumination ist es das Ziel, ein gering reflektierendes Objekt trotz starkem thermischen Rauschen zu erkennen“, erklären die Forscher. „Das wird erreicht, indem man das Ziel mit einem verschränkten Photon in unmerklicher, nichtinvasiver Weise abtastet.“