Chipbasiert statt klobig: Der 3D-Drucker der Zukunft könnte bequem in unsere Hand passen und selbst unterwegs das Drucken kleiner, dreidimensionaler Objekte und Ersatzteile ermöglichen. Den Prototyp eines solchen Mini-3D-Druckers haben nun Forschende vorgestellt. Er besteht aus einem nur millimeterkleinen Photonik-Chip, der bewegliche Lichtstrahlen in ein kleines Becken mit lichthärtendem Harz schickt. Dies erzeugt die gewünschten 3D-Objekte.
Bisher sind 3D-Drucker meist relativ klobige Geräte. Die gängigsten erzeugen die dreidimensionalen Objekte, indem sie zähflüssiges Rohmaterial schichtweise in der gewünschten Form auftragen und härten lassen. Die Präzision und Auflösung dieser extruderbasierten Methode ist allerdings eher gering. Vor allem in der Industrie kommen deshalb oft laserbasierte 3D-Druckmethoden wie die Stereolithografie zum Einsatz. Dabei strahlt der Laser in flüssiges Harz und lässt dieses durch Photopolymerisation in der gewünschten Form aushärten.
Der Vorteil: Diese Laserbestrahlung kann selbst sehr feine Strukturen und Objekte im Mikromaßstab erzeugen. Dafür benötigen diese 3D-Drucker aber klobige und komplexe Aufbauten. „Es besteht daher ein wachsender Bedarf an neuen, kompakteren, tragbaren und günstigen 3D-Druck-Technologien“, erklären Sabrina Corsetti vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) und ihre Kollegen.

Silizium-Photonik mit Photochemie kombiniert
Eine solche Technologie könnten Corsetti und ihr Team jetzt entwickelt haben. Ihr „geschrumpfter“ 3D-Drucker besteht aus einem nur wenige Millimeter kleinen Silizium-Chip, der feine, bewegliche Lichtstrahlen aussendet und so das flüssige Harz in einem kleinen Behälter an den gewünschten Stellen härtet. „Wir kombinieren hier die Felder der Silizium-Photonik mit Photochemie, um den ersten chipbasierten 3D-Drucker zu entwickeln“, erklären die Forschenden.