Technik

Forschungs-Tauchroboter sucht vermissten Airbus

Autonomes Unterwasserfahrzeug von Meeresforschungsinstitut fahndet im Atlantik nach Flugschreiber

Das AUV ABYSS © IFM-GEOMAR

Neun Monate nach dem Absturz des Air France Airbus AF447 im Atlantik kommen nun auch Tauchroboter aus der Meeresforschung zum Einsatz. Normalerweise für die Kartierung des Meeresbodens eingesetzt, soll das autonome Unterwasserfahrzeit ABYSS Anfang März nach dem verschollenen Flugschreiber des Flugzeugs fahnden.

An der Nacht zum 1. Juni 2009 verschwand der Airbus 330 der Fluggesellschaft Air France auf dem Flug von Rio de Janeiro nach Paris plötzlich von den Monitoren der Flugüberwachung. Schnell stellte sich heraus, dass das Flugzeug über dem tropischen Atlantik abgestürzt sein musste, die genaue Unglücksursache blieb jedoch unbekannt. Während des Sommers suchten Experten mehrere Monate lang erfolglos nach den Flugschreibern der Maschine, hatten aber keinen Erfolg. Im März soll nun mit modernster Meerestechnik ein neuer Versuch gestartet werden.

Ein Schuhkarton in 6.000 Metern Tiefe

Von Bord eines norwegischen Spezialschiffs für Arbeiten in der Tiefsee werden dafür drei baugleiche autonome Unterwasserfahrzeuge (AUVs) eingesetzt, eines davon ist das Tauchfahrzeug ABYSS vom Kieler Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR). Das torpedo-ähnliche System kann auf einem vorprogrammierten Kurs bis zu 6.000 Meter tief tauchen und dabei hochauflösende Kartierungen des Meeresbodens vornehmen. Es ist in der Lage, Objekte von der Größe eines Schuhkartons zu erfassen.

„Wir sind schon seit längere Zeit mit Airbus und Air France bezüglich der neuen Suchaktion in Kontakt und nun sehr zuversichtlich, dass es der Armada von drei Suchfahrzeugen gelingen kann, das Flugzeugwrack und die vermissten Flugschreiber zu orten“, erklärt Professor Peter Herzig, Direktor des IFM-GEOMAR. „Das Tauchfahrzeug ABYSS hat bei seinem jüngsten Forschungseinsatz vor der Küste Papua-Neuguineas Ende vergangenen Jahres gezeigt, was in ihm steckt“, so Herzig weiter. „Wir wünschen der Mission viel Erfolg, damit die Unfallursache endlich aufgeklärt wird“, so Herzig.

Die beiden anderen Unterwasserfahrzeuge werden von den beiden amerikanischen Meeresforschungseinrichtungen Woods Hole Oceanographic Institution, und Waitt Institut zur Verfügung gestellt.

(IFM-GEOMAR, 19.02.2010 – NPO)

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