Durch die Kreuzung naher Verwandter in der Hundezucht kann genetische Vielfalt verloren gehen – ein Problem, das zum Beispiel zum gehäuften Auftreten von Erbkrankheiten führen kann. Eine neue Methode Bochumer Forscher kann Züchtern nun helfen, frühzeitig auf Gefahren zu reagieren.
Wenn Züchter „auf Teufel komm raus“ körperliche Merkmale hervorzüchten wollen, kreuzen sie mitunter Bruder und Schwester. Die Welpen haben dann nur zwei statt vier Großeltern – Experten sprechen von Vorfahrenverlust im Stammbaum.
Die so entstandenen Tiere sind dann häufig reinerbig (homozygot): Die Erbsubstanz von Vater und Mutter ist gleich. Wie es bei verschiedenen Hunderassen mit der genetischen Vielfalt aussieht, wollten die Ruhr-Uni-Forscher um Professor Jörg T. Epplen wissen. Sie untersuchten die Gene von 619 Tieren aus zwölf Rassen – darunter sehr große Rassen wie Deutscher Schäferhund mit mehr als 21.000 Welpen im Jahr und sehr kleine wie Shar pei mit nur circa 60 Nachkommen jährlich.
Zudem wurden drei ursprüngliche asiatische Rassen in die Studie einbezogen, weil diese seit Jahrhunderten auf Leistung gezüchtet werden – die Forscher vermuteten hier eine größere Genvielfalt.