Riskante Strategie: Die künstliche Abschirmung von Sonnenlicht mithilfe von Aerosolen könnte regional zu erheblichen Nebenwirkungen führen. Modellsimulationen zeigen: Wird diese Form des Geo-Engineerings auf der nördlichen Erdhalbkugel eingesetzt, würden die Bewohner dort zwar wahrscheinlich profitieren. Gleichzeitig käme es auf der anderen Seite des Planeten jedoch vermehrt zu Dürren. Die Forscher warnen daher eindringlich vor allem vor dem einseitigen Einsatz der ohnehin umstrittenen Methode.
Climate- oder Geo-Engineering gilt als „Plan B“ im Klimaschutz: Wenn wir es schon nicht schaffen, unsere Emissionen zu senken und die Erderwärmung dadurch zu stoppen, dann sollen eben geotechnische Maßnahmen dafür sorgen. Die Ideen der Klimaingenieure reichen dabei von der Eisendüngung der Meere bis hin zur Speicherung von CO2 im Untergrund.
Auch durch die Verringerung der Sonneneinstrahlung könnte theoretisch eine Kühlung unseres Planeten erreicht werden. Möglich wäre dies beispielsweise, indem man reflektierende Schwebeteilchen in die Atmosphäre bläst, die die Erde von einem Teil des Sonnenlichts abschirmen. Dabei würden im Prinzip im großen Stil die Nachwirkungen von Vulkanausbrüchen nachempfunden werden. Bei solchen Naturereignissen geraten Sulfatpartikel in die obere Stratosphäre, die ein kurzfristiges Absinken der Temperaturen verursachen können.
Umstrittene Methode
Wie andere Geo-Engineering-Maßnahmen auch ist die Methode jedoch umstritten. Denn sie könnte zwar für Kühlung sorgen, aber beispielsweise auch zu deutlich weniger Niederschlag führen, wie Studien zeigen. Wissenschaftler um Anthony Jones von der University of Exeter haben sich nun weiteren möglichen Nebenwirkungen dieser Technologie gewidmet.