Technik

Glasfaser als Erdrutsch-Fühler

Miniatur-Sensor überwacht Dämme und Bauten

Der Slumgullion-Erdrutsch bewegt sich rund sechs Meter pro Jahr © Lakecity.com

Berliner Forscher haben einen digitalen Sensor auf Basis einer einzigen Glasfaser entwickelt, der feinste Erdbewegungen auf den Meter genau aufzeichnen kann. Dammbrüche, Erdrutsche, Lawinen und sogar Gebäudeeinstürze lassen sich damit besser und weniger aufwändig vorhersagen als bisher.

Der neue Sensor, eine nur einen achtel Millimeter dicke Glasfaser, die mit Kunststoff ummantelt ist, wird zur Überwachung entweder als Einzelstrang oder in Form von Matten im Erdreich platziert. Dort erspürt er jeden noch so feinen Riss auf einer Strecke von einigen Hundert Metern bis zu etlichen Kilometern und meldet das Rumoren in der Erde auf den Meter genau. „Da sich das Inferno oft schon Tage bis Monate mit Zuckungen im Erdreich oder Bauwerk ankündigt, können Menschen rechtzeitig evakuiert und Vorkehrungen getroffen werden“, erläutert Nils Nöther vom Berliner Start-up-Unternehmen fibrisTerre in der aktuellen Ausgabe des Magazins „Technology Review“.

Während bisherige Warnsysteme auf größeren Apparaturen in klimatisierten Messcontainern basieren, ist es fibrisTerre gelungen, die Messmethode auf Digitaltechnik umzustellen und in einem kleinen handlichen Gerät unterzubringen. Das spart Kosten und reduziert den Aufwand. Die Digitalisierung gelang dem Unternehmen, indem es das Laserlicht nicht mehr kontinuierlich durch die Fasern schickt, sondern als einzelne Lichtpakete im Nanosekundentakt, die sich in Nullen und Einsen übersetzen lassen. „Dadurch gibt es kaum noch Rauschen. Unser Signal ist sehr viel sauberer, und zudem verbraucht das Gerät weniger Strom“, so Nöther.

(Heise Medien / Technology Review, 24.02.2011 – NPO)

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