Geowissen

Gletscher-Check im Patagonischen Eisfeld

Photogrammetrische Messungen sollen Änderungen im Bewegungsverhalten des San Rafael Gletschers aufdecken

Radaraufnahme des San Rafael Gletschers in Chile. © NASA / JPL

Der San Rafael Gletscher im Nördlichen Patagonischen Eisfeld in Chile ist das Ziel einer neuen Expedition deutscher Wissenschaftler. Die Forscher werden dort drei Wochen lang photogrammetrische Messungen durchführen, mit deren Hilfe sie Änderungen im Bewegungsverhalten des „weißen Riesen“ bestimmen und analysieren wollen.

Zu den Aufgaben die Professor Hans-Gerd Maas von der Technischen Universität (TU) Dresden zusammen mit einem Kollegen zu erledigen hat, gehören neben der Auswertung von Bildsequenzen einer terrestrischen Kamera auch mehrmalige Befliegungen mit einem Flugzeuglaserscanner. Die Forschungsreise startet am 20. März 2009.

Bewegungsgeschwindigkeit von Gletschern auf der Spur

Das Institut für Photogrammetrie und Fernerkundung der TU Dresden hat bereits 2004 und 2007 Messungen an mehreren grönländischen Gletschern durchgeführt und dabei unter anderem am Jacobshavn Isbræ Gletscher eine Verdoppelung der Bewegungsgeschwindigkeit im Laufe des 20. Jahrhunderts von 20 Meter pro Tag auf nunmehr 40 Meter pro Tag dokumentiert.

Da auch für die Gletscher in Patagonischen Eisfeld eine Beschleunigung der Bewegung zu beobachten ist, werden im Rahmen der Expedition zusammen mit einem chilenischen Partner hochgenaue Messungen zur Dokumentation der Veränderung des Bewegungsverhaltens des San Rafael Gletschers durchgeführt.

Internationale Zusammenarbeit

Das Projekt ist Teil des Forschungsschwerpunkts „Moderne Mess-, Analyse- und Managementverfahren im Umweltmonitoring“ der Dresdner Geowissenschaften und wird vom Internationalen Büro des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Der chilenische Projektpartner ist die Abteilung Glaziologie und Klimawandel des CECS (Centro de Estudios Científicos) in Valdivia, die mit zwei Wissenschaftlern im vierköpfigen Expeditionsteam vertreten sein wird.

(idw – Universität Dresden, 05.03.2009 – DLO)

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