
Die Rangliste der Top 20 im aktuellen Innovations-Index © GII 2018
Die Plätze zwei und drei nehmen Schweden und die Niederlande ein – auch sie sind schon seit Jahren unter den Top Ten vertreten. Auf Rang vier liegt Großbritannien. Insgesamt belegt Europa acht der Top 10 Ränge im Innovations-Index – die USA und Singapur sind die einzigen Ausnahmen.
Deutschland auf Rang neun
Deutschland gehört in der Spitzengruppe zu den Aufsteigern: 2016 war es erstmals unter den Top Ten platziert, in diesem Jahr liegt es auf Rang neun. „Deutschland setzt damit seinen Aufstieg im Global Innovation Index fort“, so die Forscher. „Das Land ist weltweit führend bei der Logistikleistung und den Patenten, bei den Ausgaben der Unternehmen für Forschung und Entwicklung liegt es global an zweiter Stelle.“
Ausbaufähig seien aber die Bildung, die Positionen von Frauen mit hohem Bildungsabschluss, sowie die Gründung neuer Unternehmen. Auch bei der finanziellen Förderung von Innovation und gebe es noch Raum für Optimierungen. So liegt Deutschland bei den Investitionen nur an 41. Position, bei der ökologischen Nachhaltigkeit nur an 36. Stelle.

Ballungsraum mit hoher Innovationskraft: Das chinesische Shenzhen liegt zusammen mit dem benachbarten Hongkong noch vor Silicon Valley. © Hawyih/ gemeinfrei
Aufsteiger China
Der große Newcomer aber ist China: Mit Rang 17 hat es dieses Land erstmals unter die Top 20 geschafft – als einzige Schwellenland. „Chinas rapider Aufstieg spiegelt die neue strategische Ausrichtung der Regierung wider“, erklärt Francis Curry von der World Intellectual Property Organization (WIPO). „Sie bewegen die strukturelle Basis ihrer Wirtschaft hin zu einer stärker wissensbasierten Industrie, deren Wettbewerbsfähigkeit auf Innovationen beruht.“
Das lange als großer Plagiator und Produzent billiger Kopien verschriene Land ist damit längst auch im Bereich von Forschung und Entwicklung zur ernsten Konkurrenz für die etablierten Industrieländer geworden. Das zeigt sich auch darin, dass das Großraum Shenzhen-Hongkong bei den Ballungsräumen mit hohem Innovations-Output an zweiter Stelle steht – nach Tokio-Yokohama und noch vor dem Silicon Valley.
Lücke zu Schwellenländern
Gleichzeitig ist China die große Ausnahme unter den Ländern mit mittleren Einkommen, wie der Bericht aufzeigt. Denn nach wie vor dominieren die etablierten Wirtschaftsmächte auch beim Innovationsindex: „Die reichen Länder besetzen weiterhin die meisten der Top 25-Platzierungen, während die Lücke zu den Ländern mit mittlerem Einkommen immer größer wird“, berichten die Forscher.
Allerdings gibt es auch unter den ärmeren Ländern einige Staaten, deren Innovationsleistungen über den Durchschnitt und auch über das anhand ihres Bruttoninlandsprodukts Erwartete hinausgehen. Zu diesen Innovations-„Überfliegern“ gehören Indien, Vietnam und die Ukraine, aber auch einige afrikanische Länder. „Weitere interessante Fälle sind der Iran, Mexiko und Thailand, die ebenfalls ihren Rang konsistent verbessern“, berichtet Soumitra Dutta von der Cornell University.
(World Intellectual Property Organization, 11.07.2018 – NPO)
11. Juli 2018