Eine einfache Sequenz von DNA-Bausteinen reicht möglicherweise aus, um den Großteil der Pflanzen weltweit zu identifizieren und einzuordnen. Der neu entdeckte „Barcode“ könnte zukünftig über ein mobiles Gerät bestimmt werden und so auch bei zerkleinerten Pflanzenteilen schnell verraten, ob es sich beispielsweise um eine geschützte Art handelt.
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Die Bestimmung von Pflanzen ist nicht immer einfach – vor allem dann, wenn zwei nahe verwandte Arten äußerlich fast gleich aussehen. Bisher war es kaum möglich, auf die Schnelle und durch Laien festzustellen, ob es sich beispielsweise bei einer beim Zoll landenden Lieferung um eine geschützte oder ungeschützte Variante handelt. Nahezu unmöglich aber wird es, wenn es um pulverisierte Pflanzenbestandteile geht, wie häufig in der chinesischen Medizin. Ohne aufwändige Analysen lässt sich kaum mehr rekonstruieren, aus welcher Pflanze das Pulver stammt.
Ein Gen als Identitäts-Marker
Doch jetzt haben Wissenschaftler des Imperial College London Department und des Königlich-Botanischen Garten in Kew unter Leitung von Vincent Savolainen eine elegante und überraschend einfache Lösung für dieses Problem gefunden, wie sie in der Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences” berichten. Sie stießen darauf, als sie zwei große genetische Feldstudien durchführten, eine an diversen Orchideenarten im Regenwald von Costa Rica, eine an Bäumen und Büschen des Krüger-Nationalparks in Südafrika.