Ab heute wird die traditionelle Glühbirne in vielen Ländern Europas langsam aber sicher vom Markt verschwinden und bis 2012 komplett durch energieeffiziente und sparsame Beleuchtungstechnologien ersetzt. Das schrittweise Aus für die Glühbirne beruht auf der EU-Verordnung 244/2009, die Mindestanforderungen an die Effizienz von Haushaltslampen vorschreibt.
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„Am 1. September 2009 fällt der Startschuss für eine energieeffiziente Beleuchtung in Europa. Das hilft dem Klimaschutz und spart gleichzeitig Geld“, kommentierte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel die neue Regelung. So können Verbraucherinnen und Verbraucher mit einer einzigen Kompaktleuchtstofflampe über deren Lebensdauer schon mehr als 100 Euro Stromkosten einsparen.
40 Terawattstunden Energie gespart?
Bei der Glühlampe gehen dagegen 95 Prozent der Energie in Form von Wärme verloren. Gabriel: „Durch die erhöhten Effizienzanforderungen wird die Glühbirne nun zu Recht zum Auslaufmodell.“
Die EU-Kommission rechnet damit, dass durch den Einsatz der neuen Technik in der EU Energie in einer Dimension von knapp 40 Terawattstunden eingespart werden wird – das entspricht ungefähr dem Stromverbrauch Rumäniens. Der klimaschädliche CO2-Ausstoß soll um 15 Millionen Tonnen sinken.
WWF begrüßt Glühbirnenverbot
Der WWF begrüßte in einem ersten Kommentar das europaweite Glühbirnenverbot. „Es ist wichtig, dass der Klimaschutz in den Häusern Einzug hält“, erklärte Regine Günther, Leiterin Klima- und Energiepolitik des WWF. „Energiesparlampen allein machen zwar noch keinen Klimaschutz, aber sie sind ein Baustein für ein modernes Energiekonzept.“
Mehr Energieeffizienz sei dringend notwendig, um bis 2050 ein kohlenstofffreies Energiesystem in Deutschland zu erreichen. „Jeder Beitrag zählt“, so Günther weiter.
Die Verbraucher müssten jedoch über die vorhandenen Alternativen zur Glühbirne auf dem Markt korrekt und vollständig aufgeklärt werden. „Einfache Informationen auf den Verpackungen und leicht zugängliche Recycling-Systeme sind unbedingt erforderlich, um eine Akzeptanz in der Bevölkerung herzustellen“, so Günther. Dann kommt es auch nicht zu unnötigen Hamsterkäufen.
Alternativen zur klassischen Glühbirne
Die wichtigsten Alternativen zu den konventionellen Glühbirnen sind laut dem WWF:
Energiesparlampen (Kompaktleuchtstofflampen)
Sie verbrauchen 75 Prozent weniger Strom als Glühbirnen und besitzen eine längere Lebensdauer. Sie haben einen höheren Kaufpreis als herkömmliche Glühbirnen, sind langfristig aber sparsamer. Da sie geringe Mengen an Quecksilber enthalten, müssen sie angemessen entsorgt und recycelt werden.
Halogen-Lampen
Weit entwickelte Halogen-Lampen bringen eine Stromersparnis von 50 Prozent gegenüber der herkömmlichen Glühbirne.
Leuchtdioden
Leuchtdioden (LEDs) sind sehr effizient und quecksilberfrei. Die Technik wird bereits in einigen Bereichen, wie bei Verkehrsampeln, eingesetzt und voraussichtlich rasch weiterentwickelt.
(BMU/WWF, 01.09.2009 – DLO)