Gleich mit drei Goldmedaillen und Weltmeistertiteln im Gepäck sind Robert Stein und Jürgen Fiebig vom Museum für Naturkunde Berlin von der Weltmeisterschaft der Präparatoren in Salzburg heimgekehrt. Vom 18. bis 24. Februar 2008 trafen sich dort 142 Teilnehmer aus 24 Ländern mit 420 Exponaten um ihre Besten zu küren.
Die eingereichten Objekte starteten in drei Klassen – Master, Professional, Novice – und stellten sich der Begutachtung einer 14-köpfigen internationalen Jury. Der Titel „Weltmeister der Präparatoren 2008“ wurde in 16 Kategorien der Master Klasse vergeben.
Gold für Komodowaran
Ein besonderes Exponat war vor allem der von Fiebig und Stein als Kollektivarbeit vorgestellte Komodowaran – und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Bei den Tieren handelt es sich um die größten noch lebenden Landechsen der Welt. Sie sind auch in Zoos echte Raritäten. Ihr Verbreitungsgebiet beschränkt sich auf wenige zu Indonesien gehörende Inseln. Das aus dem Berliner Zoo stammende präparierte Exemplar war mit seinen 2,30 zwar noch ein halbwüchsiger seiner Art, jedoch schon ein Highlight auf der Schau in Salzburg wie auch in den neuen Ausstellungen des Berliner Museums.
Eine weitere Besonderheit ist die Präparationstechnologie. In einem Imprägnierungsverfahren wurde unter Vakuum die Zellflüssigkeit durch Wachs ersetzt. Das Endergebnis dieses sehr zeitaufwändigen Verfahrens ist ein weitestgehend schrumpfungsfreies Präparat. Viele Hautdetails werden somit sehr lebensnah erhalten. Der Berliner Waran dürfte wohl das größte Exponat sein, das bisher mit dieser Technologie präpariert wurde.
Ganz offensichtlich war nicht nur das Publikum sondern auch die sehr kritische Jury vom Ergebnis beeindruckt. Sie vergab an die beiden Präparatoren je eine Goldmedaille und den Weltmeistertitel in der Kategorie „Collective Artists“.
Auch Bechsteinara ausgezeichnet
Eine weitere Goldmedaille und den Weltmeistertitel in der Kategorie „Große Vögel“ erhielt Stein für sein eindrucksvolles Präparat eines Bechsteinaras. Der zu den größten Papageienarten zählende grün changierende Vogel hat sein Verbreitungsgebiet in Mittelamerika. Das Exponat besticht nach Ansicht der Jury durch besondere Dynamik und Detailtreue.
Beide Präparatoren, deren Lieblingsobjekte Vögel sind, belegten außerdem die drei ersten Plätze in der Kategorie „Kleine Vögel“ der Professional Klasse. Auch alle weiteren eingereichten Berliner Objekte – insgesamt waren es 18 – wurden mit über 80 von 100 Punkten als überdurchschnittlich gut eingeschätzt.
Blick frei auf ausgezeichnete Präparate
Vom 28. bis 30. März 2008 werden die Exponate aus Berlin, Potsdam und Sachsenanhalt zunächst im Potsdamer Naturkundemuseum gezeigt. Ab Mitte April können dann Berliner Museumsbesucher die Meisterwerke bestaunen.
(idw – Humboldt-Universität zu Berlin, 04.03.2008 – DLO)