Edles Fliegengewicht: Forscher haben eine Goldvariante erzeugt, die extrem leicht und trotzdem stabil und gehaltvoll ist. Dieses Leichtgold lässt sich prägen, polieren und zu Schmuck oder Uhren verarbeiten. Selbst mit 18 Karat wiegt es aber fünf- bis zehnmal weniger als normales Schmuckgold. Möglich wird dies, weil bei diesem Goldmaterial statt anderer Metalllegierungen ein poröses Aerogel den Goldanteil umschließt.
Das Edelmetall Gold ist nicht nur wertvoll, beständig und betört durch seinen besonderen Glanz – es besitzt auch eine sehr hohe Dichte. Ein Kubikzentimeter Gold wiegt gut 19 Gramm. Das aber bedeutet, dass schon ein kleineres Schmuckstück aus Gold einiges wiegt und entsprechend teuer ist.

Schwimmt sogar auf Milch
Doch es geht auch anders: Schon vor einigen Jahren haben Forscher um Raffaele Mezzenga von der ETH Zürich Gold das leichteste Gold der Welt erzeugt. Dank einer porösen, schaumstoffähnlichen Struktur schwimmen Objekte aus diesem Goldmaterial sogar auf Wasser. Trotzdem ist dieses Gold mit bloßem Auge nicht von massiven, schweren Nuggets zu unterscheiden. Allerdings gab es bei diesem Gold-Aerogel einen Haken: „Das Material war zu wenig stabil und konnte nicht weiterverarbeitet werden“, erklärt Mezzenga.
Jetzt jedoch haben die Forscher ihr Konzept des leichten Goldes weiterentwickelt – und eine Goldvariante erzeugt, die leicht und trotzdem fest ist. Dessen Eigenschaften demonstrieren Mezzenga, Leonie van’t Hag und ihr Team nun mit einer Goldmünze. Sie besteht wie das gängige Schmuckgold aus 18-Karat-Gold und damit zu rund drei Vierteln aus Gold. Während im Schmuckgold aber das fehlende Viertel aus Kupfer besteht, kommt beim neuen Leichtgold ein Hightech-Material zum Tragen.