Helfer für die Telekommunikation: Das „Wundermaterial“ Graphen könnte den Datentransfer von kabellosen 6G-Signalen auf lichtbasierte Glasfaserleitungen erleichtern. Denn Graphennetze wandeln die hochfrequenten Terahertzsignale künftiger Mobilfunknetze effizient in sichtbares Licht um, wie nun ein Experiment belegt. Diese Konvertierung ist zudem ultraschnell und präzise justierbar. Das eröffnet neue Möglichkeiten für Telekomunikation, Sensoren und Bildgebungsverfahren.
Die zwischen Infrarot und Mikrowellen liegende Terahertzstrahlung ist nicht nur für Scanner interessant: Sie soll auch den künftigen 6G-Mobilfunknetzen mehr Tempo und Übertragungskapazität verleihen. Möglich wird dies, weil die Terahertzstrahlung eine kürzere Wellenlänge hat als der herkömmliche Mobilfunk: Mit Frequenzen zwischen 300 Gigahertz und drei Terahertz ermöglicht dieser Wellenbereich höhere Datenraten in der kabellosen Kommunikation.
Frequenzwandler gesucht
Der Haken jedoch: Terahertzstrahlung hat eine geringe Reichweite und eignet sich daher nicht für die Datenübertragung über größere Entfernungen hinweg. Dafür müssen die Terahertzsignale in optische Signale umgewandelt und dann ins Glasfasernetz eingespeist werden. „Daher wird ein schneller und kontrollierbarer Mechanismus zur Umwandlung von Terahertzwellen in sichtbares oder infrarotes Licht benötigt“, erklärt Erstautor Igor Ilyakov vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR).
Einen solchen Frequenz-Konverter könnten die Physiker nun gefunden haben – im Graphen. Dieses Material besteht aus einer einlagigen Schicht von Kohlenstoffatomen, die in Form eines Maschendrahtzaun-ähnlichen Gitters miteinander verbunden sind. Schon früher haben Studien gezeigt, dass diese Struktur dem Material ungewöhnliche mechanische, elektrische und magnetische Eigenschaften verleiht.