Es wäre die Sensation des Jahres: Heute Nachmittag könnten Physiker des LIGO-Detektors in den USA verkünden, dass sie erstmals Gravitationswellen nachgewiesen haben. Diese Rippel in der Raumzeit hat schon Albert Einstein vor fast genau hundert Jahren vorhergesagt, doch ein direkter Nachweis ihrer Existenz stand noch aus. Sollte dies nun dem LIGO-Team gelungen sei, dann ist der Nobelpreis fast schon sicher.
Albert Einstein postulierte die Gravitationswellen bereits in seiner vor gut 100 Jahren veröffentlichten Allgemeinen Relativitätstheorie: Er postulierte, dass die Raumzeit erschüttert wird, wenn große Massen plötzlich beschleunigt werden, beispielsweise bei einer Verschmelzung Schwarzer Löcher oder bei der Explosion eines Sterns in einer Supernova.
Zwei Probleme
Doch der Nachweis der von solchen Ereignissen erzeugten Gravitationswellen ist extrem schwierig. Das Problem: Zum einen sind sie in dem von unseren Detektoren erfassbaren Weltraumbereich eher selten. In der Milchstraße ereignet sich beispielsweise nur alle rund 50 Jahre eine Supernova – und sie ist noch die häufigste unter den Verursachern von Gravitationswellen.
Zum anderen ist die von den Raumzeit-Rippeln transportierte Energie zwar riesig, ihr messbarer Effekt auf die Erde aber winzig: Auf einer Messstrecke von einem Kilometer würden die Wellen den Untergrund um nur Bruchteile eines Protonendurchmessers stauchen und dehnen.