Forscher haben erstmals einen Bio-Kunststoff entwickelt, der gleichzeitig transparent für sichtbares Licht und undurchlässig für UV-Licht ist. Basis des neuen Plastiks sind Substanzen, die bei der Bioraffinerie von Zellulose und Hemizelluse anfallen – und daher beispielsweise aus Holzabfällen gewonnen werden. Anwenden könnte man die Bio-Kunststofffolien unter anderem, um gedruckte Elektronik vor ultravioletter Strahlung zu schützen.
Kunststoffe sind auch unserem Alltag kaum mehr wegzudenken. Doch die Entsorgung des Plastikmülls zählt zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Im Meer findet man tonnenweise Kunststoffabfälle und selbst unsere Körper sind mit Mikroplastik belastet. Forscher sind deshalb seit langem auf der Suche nach Alternativen. Mittlerweile gibt es bereits Bioplastik, das aus Apfelschalen oder Holzabfällen hergestellt wird.
Aber für einige Anwendungen muss der Kunststoff ganz spezielle Eigenschaften haben. Bisher war es zum Beispiel ein Problem, dass durchsichtiges Bioplastik – im Gegensatz zu Quarzglas – auch durchlässig für die ultraviolette Strahlung der Sonne ist.
Polymer-Bausteine aus „karamellisierten“ Kohlenhydraten
Doch ein Team aus Chemikern um Tuomo Kainulainen von der Universität Oulo ist auf der Suche nach Bioplastik mit UV-Schutz nun fündig geworden. Sie haben erstmals einen neuen synthetischen Biokunstoff hergestellt, der im Gegensatz zu herkömmlichen Bio-Kunststoffen nicht durchlässig für die ultraviolette Strahlung der Sonne ist.