Unbemerkter Drogenkontakt: Selbst wer noch nie Kokain konsumiert hat, hat womöglich Spuren davon an seinen Händen. Eine Studie zeigt: Immerhin bei rund jedem zehnten Nicht-Konsumenten fällt ein Drogentest mittels Fingerabdruck positiv aus. Denn Rückstände des Rauschmittels können sich zum Beispiel über Geldscheine unbemerkt verbreiten. Trotzdem ist es möglich, am Fingerabdruck zwischen echtem Drogenkonsum und zufälligem Kontakt zu unterscheiden, wie die Forscher betonen.
In Deutschland hat ein Viertel der Bevölkerung schon einmal illegale Drogen ausprobiert: von Cannabis über LSD bis hin zu den als besonders gefährlich geltenden Rauschmitteln Heroin und Kokain. Doch wer gehört zu diesen Drogenkonsumenten? Das lässt sich inzwischen nicht nur durch Blut- und Speicheltests herausfinden, sondern auch am Fingerabdruck erkennen.
Bei solchen Tests wird der Schweiß am Finger mit kleinen Massenspektrometern auf Rückstände illegaler Substanzen oder deren Stoffwechselprodukte untersucht – eine sehr sichere Methode, gegen die auch Händewaschen nichts nützt. Melanie Bailey von der University of Surrey und ihre Kollegen haben nun jedoch herausgefunden: Der Drogentest schlägt auch bei Unschuldigen an. Denn in Kontakt mit Kokain und Co kann man inzwischen fast überall kommen, ohne es zu bemerken.
Unbescholtene „überführt“
Für ihre Studie untersuchten die Wissenschaftler die Fingerabdrücke von 50 Freiwilligen, die nach eigenen Angaben noch nie Illegales geraucht, geschnupft, geschluckt oder anderweitig konsumiert hatten. Zusätzlich ließen sie fünfzehn Drogennutzer zum Fingerabdrucktest antreten. Sie hatten angegeben, innerhalb der vorangegangenen 24 Stunden entweder Kokain oder Heroin genommen zu haben.