Unkaputtbar: Forscher haben 43 neue, extrem harte Kohlenstoffvarianten entdeckt – drei von ihnen könnten sogar härter sein als Diamant. Aufgespürt wurden diese zuvor unbekannten Strukturvarianten mithilfe virtueller Kristallmodelle und einem lernfähigen Algorithmus. Die neuen superharten Materialien könnten als Alternativen zu Diamanten eingesetzt werden – und sogar noch günstigere Eigenschaften besitzen als diese, wie die Forscher berichten.
Diamanten sind nicht nur als Edelsteine begehrt, sie sind auch das härteste natürliche Material der Erde. Denn in diesen Kohlenstoffkristallen ist jedes Atom mit seinen vier Nachbarn über enge, sehr starke Bindungen verknüpft. Diese besondere Struktur verdankt der Diamant dem enormen Druck und den hohen Temperaturen, unter denen der Kohlenstoff in den Tiefen der Erde komprimiert wurde. Wegen ihrer enormen Härte werden Diamanten in der Industrie zum Schneiden, Schleifen und Polieren harter Materialien genutzt.
„Diamanten sind momentan das härteste kommerziell verfügbare Material, aber sie sind sehr teuer“, sagt Eva Zurek von der University of Buffalo.
Lernfähiger Algorithmus als Suchhelfer
Deshalb suchen Chemiker nach Mineralen, die ähnlich hart, aber günstiger sind. Als potenzielle Kandidaten gelten dabei neben anderen Kristallformen des Kohlenstoffs auch Verbindungen der Elemente Bor, Stickstoff und Sauerstoff, weil diese ebenfalls sehr starke kovalente Bindungen ausbilden können. „Zudem könnten diese Materialien vorteilhafte Eigenschaften besitzen, die Diamanten fehlen – sie interagieren vielleicht anders mit Hitze oder Elektrizität“, so Zurek.