Technik

Handy als Sprachübersetzer

Übersetzungsprogramm für das iPhone als „Babelfish“ für Englisch und Spanisch

Englisch-spanische Sprachübersetzung mit dem iPhone © KIT

In der Science-Fiction-Welt gibt es ihn schon: den Babelfish, ein Gerät, dass gesprochene Sprache in eine andere übersetzt. Jetzt hat ein deutsch-amerikanisches Forscherteam einen ersten Schritt zu einem solchen Werkzeug entwickelt: einen Sprach-zu-Sprach Übersetzer für das iPhone. Mit ihm kann das Mobiltelefon gesprochenes Englisch ins Spanische und zurück übersetzen.

Jibbigo, so der Name der von Wissenschaftlern aus Karlsruhe, Pittsburgh und Silicon Valley entwickelten Übersetzungssoftware, läuft auf dem iPhone 3GS und hat ein Vokabular von etwa 40.000 Wörtern. Die Benutzung ist denkbar einfach: Der Nutzer spricht ein oder zwei Sätze in sein Mobiltelefon und dieses gibt umgehend die Übersetzung per Sprache und Text aus.

Läuft unabhängig von Mobilfunknetz

Ein wichtiger Vorteil des Programms: Es benötigt keine Internet- oder Mobilfunkverbindung. „Jibbigo läuft direkt auf dem iPhone und benötigt keinen Zugang zum Internet oder einem Server“, sagt Alex Waibel, Professor für Informatik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der Carnegie Mellon Universität in Pittsburgh, USA. Waibels Forschungsgebiet ist die automatische Sprach-zu-Sprach Übersetzung, und so entwickelte er bereits in 1990 den ersten Übersetzer für Englisch, Deutsch und Japanisch.

Praktisch für Helfer und Touristen

„Die Unabhängigkeit ist ein entscheidender Vorteil für Reisende oder Helfer bei humanitären Einsätzen fernab des Einzugsbereichs von Mobilfunkanlagen“, so der Forscher. „Es sind gerade diese Gegenden, in denen es kaum drahtlose Hotspots gibt, wo Jibbigo am nötigsten gebraucht wird“, so Waibel. Für Touristen ein entscheidender weiterer Vorteil: Es fallen keine teuren Roaming-Gebühren an.

Mehr als 6000 verschiedene Sprachen werden auf der Welt gesprochen. Jibbigo kann nach Ansicht der Wissenschaftler dazu beitragen, die Verständigung unter den Menschen ein Stück einfacher und besser zu machen. An weiteren Sprachenpaaren wird mit Hochdruck gearbeitet.

(Karlsruher Institut für Technologie (KIT), 05.11.2009 – NPO)

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