Nicht nur Erdöl kann in den nächsten Jahren knapp werden, sondern auch Metalle wie Tantal oder Indium. Ohne diese Rohstoffe werden Mobiltelefone, Laptops und Displays bald zu Auslaufmodellen. Davor hat jetzt die Fachzeitschrift „Nachrichten aus der Chemie“ gewarnt.
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Sie berichtet, wie viele Tantal- und Indium-Reserven es noch gibt und präsentiert mögliche Alternativen: So könnte das Element Niob Tantal ersetzen und auch verstärktes Recycling würde helfen, um den drohenden Metall-Mangel zu bekämpfen.
Tantal für leistungsfähige Kondensatoren
Dass Handys und Digitalkameras immer kleiner werden, verdanken wir vor allem dem Element Tantal. Daraus entstehen besonders kleine und leistungsfähige Kondensatoren. Da immer mehr Handys über den Ladentisch gehen, steigt der Bedarf an Tantal und somit sein Preis.
Die weltweiten Tantalreserven betragen laut den „Nachrichten aus der Chemie“ etwa 180.000 Tonnen, der Bedarf lag im Jahr 2006 bei etwa 3.000 Tonnen. Tantal kommt als Erz nur in wenigen Ländern vor, zu ihnen zählt vor allem die Demokratische Republik Kongo. Unternehmen sehen inzwischen aber davon ab, Tantal aus dem Kongo zu beziehen, denn zu eng korreliert der Handel von Tantalerzen mit Waffenimporten für den Bürgerkrieg.
Recycling von Tantalschrott trägt nur zu zehn Prozent zur Versorgung mit Tantal bei, die Aufarbeitung von Platinen lohnt sich zurzeit nicht. Eine Alternative zu Tantal ist das Element Niob. Einige Spielekonsolen und Notebooks arbeiten bereits mit Niobkondensatoren.
Größe der Indiumreserven umstritten
Aus Indiumerzen gewinnt man vor allem zinndotiertes Indiumoxid. Dieses Material ist transparent sowie leitfähig und eignet sich daher besonders gut für Displays, Leuchtdioden und Solarzellen. Aussagen darüber, wie viel Indium es auf der Welt noch gibt, sind nach Angaben von „Nachrichten aus der Chemie“ widersprüchlich: Noch bis vor kurzem galten die Vorräte als so gut wie erschöpft, neuere Statistiken sprechen jetzt von 16.000 Tonnen Indiumreserven.
Eine Alternative zu zinndotiertem Indiumoxid für Solarzellen ist aluminiumdotiertes Zinkoxid. Für Flachbildschirme und organische Leuchtdioden gibt es jedoch noch keine Alternativen zum Indium.
(idw – Gesellschaft Deutscher Chemiker, 14.08.2009 – DLO)