Auf dem Weg zum Holodeck: Forscher haben eine Methode entwickelt, die Hologrammen und holografischen Videos eine nie erreichte Tiefenschärfe verleiht. Möglich wird dies, weil die Wellenfront der Projektionen so anpasst wird, dass optische Störeffekte zwischen den Bildebenen ausbleiben. Im Experiment gelangen so 3D-Projektionen mit bis zu 1.000 Bildebenen und einem realistischen 3D-Eindruck aus allen Perspektiven, wie die Forscher im Fachmagazin „Nature Photonics“ berichten.
Hologramme nutzen die Wellennatur des Lichts, um einer Projektion räumliche Tiefe zu verleihen. Dabei verschiebt das Abtasten des abzubildenden Objekts die Phase eines Laserstrahls und führt bei Vereinigung mit einem Referenzstrahl zu einem Interferenzmuster. In diesem sind die Tiefeninformationen als Phasenverschiebungen kodiert und werden in ein holografisches Bild umgewandelt. Inzwischen lassen sich solche Hologramme sogar schon rein digital und als 3D-Video erzeugen, die Phasenverschiebung wird dabei mit speziellen Programmen errechnet.
Wellen-Manipulation beseitigt Störeffekt
Das Problem nur: Von alltagstauglichen Hologrammen oder gar Holodecks wie in der Serie „Star Trek“ sind bisherige Hologramm-Technologien noch weit entfernt. „Die verfügbaren Methoden können nur Bilder mit wenigen Tiefenstufen, in einem engen Sichtfeld oder mit sehr niedriger Auflösung erzeugen“, erklären Ghaith Makey von der Bilkent Universität in Ankara und seine Kollegen. Einer der Gründe dafür sind Störeffekte zwischen den einzelnen Bildern der Projektion: Die Wellen der einzelnen Tiefenstufen überlagern sich und machen das Bild unscharf.
Jetzt jedoch haben Makey dieses Problem gelöst. Sie nutzten mathematische Berechnungen, um Wellenfronten der einzelnen Projektionen so zu verändern, dass auf der Hologrammebene ein scharfes, störungsfreies 3D-Bild entsteht. „Wir addieren eine Phase zur Wellenfront des Quell-Hologramms, die sie auf jeder Fokusebene plan werden lassen“, erklären die Forscher. „Das beseitigt die gegenseitigen Störeffekte, ohne dass man zusätzliche Optiken benötigt.“