Erster Test für ehrgeizige Pläne: Nanosonden sollen eines Tages zu unseren Nachbarsternen fliegen – jedenfalls wenn es nach der Breakthrough Initiative geht. Jetzt haben sie erstmals sechs dieser Nanosonden für erste Tests in den Orbit geschickt. Obwohl nur so groß wie eine Briefmarke, tragen die Nanosatelliten Sensoren, einen Bordcomputer, Solarzellen und eine Kommunikationseinheit. Einige von ihnen haben bereits erfolgreich „nach Hause telefoniert“.
Wollten wir normale Raumsonden zu unserem nächsten Nachbarstern Proxima Centauri schicken, würde diese Reise mindestens 40.000 Jahre dauern. Doch nach den ehrgeizigen Plänen der Breakthrough- Initiative könnten Nanosonden mit Lichtsegeln dieses Ziel viel schneller erreichen – innerhalb von nur 20 Jahren.
Test im Erdorbit
Ob die winzigen Sonden im Weltraum funktionieren, soll nun ein erster Test im Orbit zeigen. Am 23. Juni 2017 sind dafür sechs dieser „Sprites“ getauften Nanosonden in die Erdumlaufbahn gebracht worden. Die Sprites waren dafür außen an zwei konventionellen europäischen Satelliten befestigt, „Venta“ und „Max Valier“. Ziel des Fluges ist es, die Kommunikation und Elektronik der Nanosonden im Orbit zu testen.
Die sechs Nanosonden bestehen aus flachen, quadratischen Platinen von 3,5 Zentimeter Größe und wiegen jeweils nur vier Gramm. Etwa die Hälfte der Leiterplatte wird von Solarzellen eingenommen, die im Sonnenlicht rund 100 Milliwatt Strom produzieren. Den Rest teilen sich ein winziges Radiomodul, ein Gyroskop, ein Magnetsensor und ein Mikrocontroller. „Dies ist eine sehr frühe Version dessen, was wir über interstellare Distanzen senden wollen“, erklärt Pete Worden, leitender Direktor von Breakthrough Starshot.