Eine neue, auf der Isotopenanalyse beruhende Methode könnte zukünftig dazu beitragen, die Herkunft von Elfenbein aus Elefantenstoßzähnen verlässlich zu bestimmen. Damit könnte zukünftig die nur aus bestimmten Ländern erlaubte Ausfuhr von Elfenbein kontrolliert und illegaler Handel aufgedeckt werden.
Um die Elefantenpopulationen Afrikas zu schützen, hat die internationale Gemeinschaft 1989 den afrikanischen Elefanten auf Anhang I des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES) gelistet und damit jeglichen kommerziellen Handel mit Elfenbein verboten. Dank des rigorosen Handelsverbots und effektiver Schutzmaßnahmen haben sich die Elefantenbestände in einigen afrikanischen Ländern deutlich erholt. Ländern wie Botswana, Namibia, Simbabwe und Südafrika wurde daher unter Aufrechterhaltung strenger Vorgaben der eingeschränkte Handel mit Elfenbeinprodukten gestattet.
Eindeutige Herkunftsbestimmung bisher kaum möglich
Doch der freie Handel für nur einige Regionen erschwert die Unterscheidung zwischen legalem und illegalem Elfenbein in den Absatzmärkten. Jetzt ahben Forscher eine Methode entwickelt, mit Hilfe der im Elfenbein enthaltenen Isotopen die Herkunft der Ware genau zu bestimmen. Das Mengenverhältnis verschiedener Isotope eines chemischen Elements ist charakteristisch für bestimmte Lebensräume.
Organsimen nehmen in ihrem Lebensraum chemische Elemente einer spezifischen isotopischen Zusammensetzung mit der Nahrung auf und bauen sie in eigene Körpersubstanz wie zum Beispiel Zahnmaterial ein. Die Analyse der Isotopen-Verhältnisse kann somit Aufschluss über die genaue Herkunft einer Materialprobe geben. Niedrige Konzentrationen des schweren Kohlenstoff-Isotopes 13C deuten beispielsweise auf dicht bewaldete Gebiete hin, während hohe Werte für eine Savannenlandschaft sprechen.
Isotopen-Karte ermöglicht Zuordnung
Genau diese Eigenschaft haben Forscher jetzt für die sogenannte Provenienz-Analyse genutzt. Dafür unteruschten Forscher der Universität Mainz eindeutig bestimmtes („georeferenziertes“) historisches Elfenbein aus Sammlungen weltweit sowie rezentes Material. Die Isotopen-Signatur des Materials wurde analysiert, räumlich eingeordnet und mit Hilfe geostatistischer Verfahren wie dem Kriging aufbereitet. Die daraus resultierenden Isotopen-Karten erlauben dann die Zuordnung einer beliebigen Elfenbeinprobe zu einer bestimmten Herkunftsregion.
(Universität Mainz, 23.11.2010 – NPO)