Schon manchem Bankräuber oder Gelddieb wurde sie zum Verhängnis – die Kamera in der Bank oder am Geldautomaten. In vielen Fällen allerdings ist das Kamerabild so schlecht, dass die Täter nicht identifiziert werden können. Eine neue Chip-basierte Kameratechnik kann zukünftig hier Abhilfe schaffen.
Hauptproblem an vielen Standorten für Selbstbedienungsautomaten von Banken und Sparkassen sind die zu manchen Zeiten extrem ungünstigen Lichtverhältnisse, beispielsweise durch eine tief stehende Sonne oder zu starke Hell-Dunkel-Kotraste der Straßenbeleuchtung. Entsprechend schlecht ist dann die Qualität der von den Überwachungskameras gelieferten Bilder. Folge: Die Täter werden nicht oder nur genau erkannt. Doch diese Sicherheitslücke kann nun geschlossen werden.
Forscher der beiden Unternehmen Maku Informationstechnik in Essen und Helion in Duisburg haben jetzt eine Kamera entwickelt, die auch bei Gegenlicht aussagekräftige Aufnahmen sämtlicher Vorgänge und Transaktionen liefert. Herzstück des Ganzen ist ein Hochleistungschip, mit dem die Miniaturkamera eine Frequenz von 50 Bildern pro Sekunde erzielen kann. Aus diesen Bildserien rechnet ein spezieller Algorithmus unerwünschte Gegenlichteffekte heraus, indem er jeweils fünf Bilder mit unterschiedlichen Belichtungszeiten anfertigt und miteinander abgleicht.
Diese automatische Belichtungskorrektur verbessert die Bildqualität und damit die Identifizierbarkeit von Tätern deutlich – zum Leidwesen der Kriminellen aber zur Freude der Ermittler. Das gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme entwickelte System soll noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Außer zum Einbau in Geldausgabeautomaten eignet sich die Kamera auch zur Raumüberwachung.
(AiF, 11.07.2007 – NPO)