Dank Nanotechnologie könnte die klassische Glühbirne ein Comeback erleben. Denn US-Forschern ist es gelungen, die unerwünschte Wärmestrahlung solcher Lampen gewissermaßen zu recyceln: Sie wird abgefangen, auf den Glühdraht zurückgeworfen und trägt zu seinem Glühen bei. Dadurch erhöht sich die Lichtausbeute solcher Glühbirnen auf bis zu 40 Prozent – das ist mehr als bei manchen LEDs oder Energiesparlampen, wie die Wissenschaftler im Fachmagazin „Nature Nanotechnology“ berichten.
Viele trauern der guten alten Glühlampe nach. Denn das von einem glühenden Wolframdraht erzeugte Licht hat eine besonders warme, volle Farbqualität, die Energiesparlampen Halogenleuchten und LEDs nicht erreichen. Doch die Glühbirne hat leider einen großen Haken: Sie ist extrem ineffektiv und strahlt mehr als 90 Prozent ihrer Energie als Wärme ab, statt als sichtbares Licht. Aus diesem Grund wurde 2009 der Verkauf von Glühbirnen in Deutschland schrittweise verboten.
Doch jetzt könnte eine Erfindung von Ognjen Ilic vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge der Glühlampe vielleicht zu einem Comeback verhelfen. Denn die Forscher haben eine Methode entwickelt, durch die die Lichtausbeute eines Glühdrahts auf 40 Prozent erhöht wird. „Das übertrifft sogar die kommerziell erhältlichen energiesparenden Alternativen wie LEDs oder Energiesparlampen“, sagen die Forscher.
Wärmestrahlung wird „recycelt“
Erreicht haben sie diese erhöhte Lichtausbeute durch eine Art Recycling: Sie umgaben den Glühdraht mit einer Nanostruktur, die zwar sichtbares Licht durchlässt, nicht aber die Infrarotstrahlung. 80 bis 92 Prozent der Wärmestrahlung werden zurückgeworfen und vom Glühdraht wieder absorbiert. Die Wärmeenergie geht damit nicht verloren, sondern trägt nun ihrerseits dazu bei, den Glühdraht aufzuheizen.