Mit Hilfe des Weltraumteleskops Hubble ist Astronomen die bisher genaueste Berechnung der so genannten Hubble Konstante, der Ausdehnungsrate des Universums, gelungen. Der mit einer Unsicherheit von nur noch 3,3 Prozent als 73,8 Kilometer pro Sekunde und Megaparsec ermittelte Wert schränkt die Theorien zu Auslösern dieser Expansion weiter ein und macht die so genannte Blasentheorie äußerst unwahrscheinlich. Die Existenz der Dunklen Energie als treibender Kraft der Ausdehnung wird dagegen wahrscheinlicher.
Das Universum dehnt sich aus – und dies immer schneller. Warum das so ist, darüber streiten sich die Wissenschaftler seit fast hundert Jahren. Albert Einstein postulierte eine „kosmologische Konstante“, die der Schwerkraft entgegen wirkt und für die gegenseitige Abstoßung von Galaxien und anderen Materieansammlungen sorgt. Welcher Art diese Konstante sein könnte, wusste er nicht. Erst 1998 prägte der amerikanische Astrophysiker Michael Turner dafür den Begriff der „Dunklen Energie“, einer Art Vakuumenergie noch unbekannter Beschaffenheit.
Dunkle Energie oder leere Blase?
Heute geht die Mehrheit der Astrophysiker von der Existenz der Dunklen Energie auch, auch wenn es keinerlei experimentelle Belege dafür gibt. Es gibt jedoch auch eine Alternativtheorie, nach der unsere galaktische Nachbarschaft von einer enormen, acht Milliarden Lichtjahre großen Blase von relativer Leere umgeben ist. Wenn wir wie angenommen im Zentrum dieser Blase leben würden, dann könnte sie die beschleunigte Ausdehnung des Universums – gemessen an weit entfernten Galaxien – nur vortäuschen.
Für die meisten Astrophysiker ist dies eine reichlich unwahrscheinliche Theorie. „Der problematischste Teil der Blasentheorie ist, dass sie uns sehr nahe an diese leere Region im All versetzt”, erklärt Lucas Macri von der Texas A&M University. „Das hat eine Wahrscheinlichkeit von eins zu einer Million. Aber da wir wissen, dass irgendetwas Seltsames das Universum auszudehnen scheint, ist es besser, hier den Daten zu folgen.“