Riskante Geschäfte: Die Kryptowährung „Ether“ ist möglicherweise weniger sicher als angenommen. Denn Forscher haben jetzt mehr als 800 Sicherheitslücken bei sogenannten Smart Contracts aufgespürt – teilautomatisierten Verträgen und Transaktionen der Ethereum-Blockchain. Diese Schwachstellen im Vertrags-Code ermöglichen es Hackern unter anderem, Gelder umzuleiten und so digitalen Diebstahl zu begehen.
Kryptowährungen wie Bitcoin erfreuen sich steigender Beliebtheit. Denn sie ermöglichen finanzielle Transaktionen zwischen Nutzern ohne Beteiligung einer Bank. Möglich wird dies durch eine Blockchain – eine Art öffentliches Kassenbuch, in dem jede Transaktion unveränderbar verzeichnet und dezentral von tausenden von Rechnern überprüft wird. Dieses Prinzip soll gleichzeitig vor Manipulation und Hackern schützen.
Allerdings: Eine absolute Sicherheit bieten auch die Kryptowährungen nicht. So hat das US-Sicherheitsunternehmen Cyphertrace für das Jahr 2018 prognostiziert, dass Diebe insgesamt 1,5 Milliarden US-Dollar an Kryptowährungen von den Online-Plattformen stehlen werden. Besonders angreifbar könnte dabei das nach Bitcoin zweitgrößte Kryptowährungs-System Ethereum sein.
Smart Contracts für die Blockchain
Wie Bitcoin beruht auch Ethereum auf Blockchain-Transaktionen, erweitert diese aber um sogenannte Smart Contracts. „Smart Contracts sind Verträge, die sich selbst ausführen, niedergeschrieben in Code“, erklärt Johannes Krupp vom CISPA-Forschungszentrum in Saarbrücken. Über solche teilautomatisierten Verträge können beispielsweise Auktionen oder Lizenzvergaben abgewickelt werden oder Transaktionen, die nur bei Erreichen einer bestimmten Einzahlungssumme oder Teilnehmerzahl gültig werden.