Computer als Gastroenterologe: Künftig könnte ein Computerprogramm ermitteln, ob ein Polyp im Dickdarm entfernt werden muss oder nicht. Das von japanischen Forschern entwickelte lernfähige System erkennt während einer Dickdarmspiegelung erstaunlich zuverlässig sogenannte Adenome – Vorläufer von Dickdarmkrebs. In Tests schnitt das Programm so gut ab, dass die Wissenschaftler schon bald seine Zulassung für den Einsatz in der klinischen Praxis beantragen wollen.
Computersysteme, die menschliche Intelligenz nachahmen, beherrschen inzwischen erstaunliche Fähigkeiten: Dank neuronaler Netze sind diese Programme heute lernfähig und flexibel genug, um unsere Sprache zu erkennen, als Webbots Internetseiten zu pflegen und Technikern beim Aufspüren von Sicherheitsmängeln, beispielsweise in Atomkraftwerken, zu helfen.
Auch im Bereich der Medizin überzeugen die Maschinengehirne mit soliden Leistungen. So haben Forscher erst kürzlich gezeigt, dass ein lernfähiges Programm Hautkrebs genauso zuverlässig diagnostiziert wie ein erfahrener Dermatologe. Dass künstliche Intelligenzen Ärzten aus anderen Fachgebieten eine ebenso große Hilfe sein können, bestätigt nun eine Studie von Wissenschaftlern um Yuichi Mori von der Showa Universität im japanischen Yokohama.
Schnelle Diagnose
Sie haben ein KI-Programm entwickelt, das Mediziner bei Darmspiegelungen unterstützt: Es hilft möglicherweise problematische Polypen im Dickdarm zu identifizieren, sogenannte Adenome. Diese tumorartigen Gewebe müssen nicht automatisch bösartig sein. Sie entarten jedoch häufig und gelten damit als Vorläufer von Dickdarmkrebs.