Lernfähige Schalter: US-Forscher haben ein Bauteil entwickelt, das Computer noch hirnähnlicher machen könnte. Es handelt sich um eine künstliche Synapse – einen Schalter, der ähnlich funktioniert wie die Nervenverbindungen in unserem Gehirn. Denn auch die künstliche Synapse verändert ihre Reaktion in Abhängigkeit von ihren Erfahrungen – sie „lernt“ wie ein biologisches System. Möglich wird dies durch magnetische Nanocluster, die ihre Ausrichtung flexibel anpassen können.
Dank der nach Vorbild des Gehirns entwickeltenneuronalen Netzwerke sind Computer heute lernfähig: Spezielle Algorithmen imitieren in diesen Systemen die Funktion der Synapsen in unserem Gehirn. Die Stärke der Verknüpfungen wird dabei durch die erlebten Erfahrungen verändert. Das Lernen verändert so die Netzwerkstruktur – bisher allerdings nur in der Software.
Die Struktur des Gehirns auch in der Hardware nachzubauen, ist dagegen weitaus schwerer. Einen ersten Erfolg haben Forscher erst vor kurzem mit einer photonischen Synapse erzielt: Sie verändert durch die Passage von Laserpulsen ihre Kristallstruktur und passt so ihre Leitfähigkeit für weitere Signale an.
Bewegliche Nanocluster
Jetzt haben Michael Schneider vom National Institute of Standards and Technology (NIST) und seine Kollegen eine künstliche Synapse konstruiert, die auf Basis von Magnetpartikeln funktioniert. Das Bauteil ist nur rund zehn Mikrometer klein und ähnelt einem dreilagigen Sandwich: Zwischen zwei Schichten aus supraleitendem Material liegt eine Sperrschicht aus Silizium, in die Nanocluster aus Mangan und Niob-Elektroden eingebettet liegen.