Positronen aus dem Laser? Physiker haben eine Möglichkeit entdeckt, Antimaterie durch extrem energiereiche Laserstrahlen zu erzeugen. Quantenphysikalische Effekte führen dazu, dass an der Kontaktstelle von Laser und einer Metallfolie Gammastrahlen-Photonen entstehen. Diese zerfallen unter Einfluss des extremem Laserfelds zu Elektronen und Positronen. Allerdings: Bisher klappt das Ganze nur in einer Simulation.
Antimaterie ist überall: Sie regnet aus dem Weltall auf uns herab, wird bei radioaktiven Zerfällen im Untergrund frei und entsteht sogar in unserem Körper. Doch all diese Positronen und sonstigen Antiteilchen werden sofort wieder durch Kontakt mit normaler Materie ausgelöscht. Antimaterie gezielt so herzustellen, dass sie erhalten bleibt, gelingt bisher nur mit enormem Aufwand in Teilchenbeschleunigern – und das nur in winzigsten Mengen.
Wechselwirkung von Licht und Materie
Doch es könnte eine Alternative geben, wie Igor Kostyukov und Evgeny Nerush von der Russischen Akademie der Wissenschaften herausfanden. Sie haben in Berechnungen und Simulationen untersucht, was passiert, wenn ein energiereicher Laserstrahl von mehr als zehn hoch 24 Watt pro Quadratzentimeter auf eine Metallfolie trifft. Das entspricht in etwa der Intensität des gesamten auf der Erde eintreffenden Sonnenlichts, fokussiert auf nur ein Sandkorn.
„Bei diesen hohen Laserintensitäten beginnen Effekte der Quantenelektrodynamik (QED) eine Rolle zu spielen“, erklären die Physiker. Diese beschreibt Wechselwirkungen von elektromagnetischer Strahlung mit Materie, durch die beispielsweise aus Energie Teilchen entstehen können – frei nach Einsteins berühmter Formel E=mc2.