Einblick in fundamentalen Prozess: Forscher haben erstmals die ultraschnellen und mikroskopisch kleinen Prozesse bei der Verbrennung sichtbar gemacht. Dies gelang mithilfe der schnellsten Single-Shot-Laserkamera der Welt. Sie kann ein zweidimensionales Bild des Geschehens mit nur einem Laserpuls einfangen und dabei 12,5 Milliarden Bilder pro Sekunde erstellen. Im Experiment enthüllte dies beispielsweise, wie Rußteilchen in einer Kerosinflamme entstehen.
Ob chemische Reaktionen oder die Bewegung von Licht durch ein Material: Viele chemische und physikalische Prozesse extrem hohe Tempo und in mikroskopischen Dimensionen ab – und sind für unsere Augen daher unsichtbar. In den letzten Jahren haben Wissenschaftler jedoch lasergestützte Fotografie-Methoden entwickelt, die solche ultraschnellen Prozesse erstmals abbilden können.
Ein entscheidender Durchbruch ist dabei die Compressed Ultrafast Photography (CUP). CUP-Kameras nutzen ein System von Spiegeln und Strahlteilern, um aus zeitlich nacheinander eintreffenden Lichtsignalen ein räumliches Muster auf dem Bildsensor, der sogenannten Streak-Kamera, zu erzeugen. Ein Laserpuls genügt daher, um den Verlauf einer Reaktion oder eine schnelle Bewegung abzubilden. Mit verschiedenen Varianten dieser CUP-Technik haben Forscher bereits den Überschallkegel eines gestreuten Laserpulses und die Bewegung eines Lichtstrahls gefilmt.

Echtzeitblick in die Kohlenwasserstoff-Flamme
Jetzt hat ein Team um Yogeshwar Nath Mishra vom California Institute of Technology die CUP-Technik so verfeinert, dass sie damit die ultraschnellen Prozesse bei der Verbrennung von Kraftstoffen und anderen Kohlenwasserstoffen sichtbar machen können. „Die Kraftstoff-Verbrennung erzeugt nanometerkleine Rußpartikel, Verbrennungsgase und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, die für Umwelt und Gesundheit schädlich sind“, so Nath Mishra.