Schwebend wie von Geisterhand: Forscher haben erstmals einen winzigen Nanodiamanten im Vakuum schweben lassen – gehalten nur durch die Kraft eines Laserstrahls. Weil im Vakuum keine störenden Gase vorhanden sind, reagiert der levitierte Winzling schon auf winzigste Kräfte. Wie die Forscher im Fachmagazin „Nature Photonics“ berichten, können solche schwebenden Nanodiamanten daher als Nano-Oszillatoren dienen und sogar eine makroskopische Schrödingers Katze erzeugen.
Um ein Objekte zum Schweben zu bringen, kann man verschiedene Techniken nutzen. Bei der akustischen Levitation halten beispielsweise Schallwellen kleine Kügelchen oder Tropfen in der Luft. Supraleitende Materialien schweben dagegen auf einem Magnetfeld wie auf einem unsichtbaren Polster.
Von Photonen gehalten
Aber auch Licht kann der Schwerkraft entgegenwirken und kleine Objekte zum Schweben zu bringen. Die winzigen Kräfte, die die Photonen eines Laserstrahls auf ein reflektierendes Material ausüben, reichen aus, um zumindest wenige Mikrometer kleine Tröpfchen oder Kristalle in der Luft zu halten. Solange dies allerdings in Luft oder anderen Gasen stattfindet, sorgen Stöße der Gasmoleküle für Störungen, die die Kontrolle der schwebenden Objekte erschweren.
Levi Neukirch von der University of Rochester und seinen Kollegen haben dieses Problem nun gelöst, indem sie erstmals einen Nanodiamanten im Vakuum schweben ließen. Ein Laser der Wellenlänge 1.064 Nanometer sorgte dabei für den nötigen Halt, indem er den Minidiamanten in einem optischen Potenzialtopf festhält. Wie in einer Schale mit steilen Wänden bleibt der Diamant in einem stabilen Zustand am Grund dieses energetischen „Topfs“ gefangen.