Etwa ein Viertel der jährlichen Strahlenbelastung nimmt der Mensch in seinen eigenen vier Wänden durch Atmung auf. Eine wichtige Strahlungsquelle ist dabei Thoron, ein Isotop des Edelgases Radon, das nur schwer zu messen war – bis jetzt. Denn Forschern ist hier nun der entscheidende Schritt gelungen: Mit ihrer neuen Thoron-Folgeprodukt-Kammer lassen sich Messgeräte seit neuestem mit einer weltweit einmaligen Genauigkeit kalibrieren. Das ist die Voraussetzung dafür, dass Thoron (Radon-220) und seine Folgeprodukte mit hoher Genauigkeit bestimmt werden können.
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Für den Gesundheitsschutz exponierter Personen ist das nach Angaben der Wissenschaftler der Physikalisch- Technischen-Bundesanstalt (PTB) von großer Bedeutung, denn die Ergebnisse von Thoronmessungen variierten je nach Messgerät bisher sehr stark und ließen damit viel Raum für Schätzungen.
Wer Thoron messen will, muss sehr schnell sein. Bereits 55 Sekunden nach seiner Entstehung ist die Hälfte des radioaktiven Gases in seine Folgeprodukte zerfallen- und die haben es in sich. „Obwohl Thoron sehr schnell zerfällt, ergibt sich aus seinen Folgeprodukten eine 14-fach höhere Strahlendosis als aus den Folgeprodukten des Radon-222“, erläutert Anja Honig, die innerhalb der PTB-Arbeitsgruppe für die technische Betreuung der neu entwickelten Thoron-Folgeprodukt-Kammer zuständig ist.