Der Large Hadron Collider (LHC) am europäischen Forschungszentrum CERN wird heute ein weiteres wichtiges Etappenziel erreichen: Erstmals werden zwei Protonenstrahlen mit einer Energie von sieben Teraelektronenvolt (TeV) aufeinanderprallen – 3,5 TeV pro Strahl.
„Mit dieser hohen Energie gibt das CERN den Startschuss für das eigentliche Forschungsprogramm am LHC“, erklärt Professor Volker Büscher von der Universität Mainz. Noch nie wurden in einem Teilchenbeschleuniger so hohe Energien erzeugt. Geplant ist, die Maschine nun in den kommenden eineinhalb bis zwei Jahren mit sieben TeV zu betreiben, bevor dann der Übergang zu noch höheren Energien erfolgt. Von der Universität Mainz sind rund 50 Physiker an den Forschungen am LHC beteiligt.
Energie kontinuierlich erhöht
Der 27 Kilometer lange Beschleuniger in der Nähe von Genf ging nach einer anfänglichen Panne am 20. November 2009 wieder in Betrieb. Seitdem konnte die Energie kontinuierlich von 0,9 TeV auf 2,36 TeV erhöht werden. Damit stellte der LHC auch die bisherige Weltrekordmarke von 1,96 TeV, aufgestellt vom Tevatron bei Chicago, ein.
Mit sieben TeV wird die größte Maschine, die je gebaut wurde, in den nächsten Jahren Teilchen aufeinanderprallen lassen und die Zerfallsprodukte aufzeichnen und analysieren. Die große Hoffnung der beteiligten Wissenschaftler richtet sich unter anderem darauf, das Higgs-Teilchen zu finden und damit den fehlenden Baustein, um den Aufbau der Materie zu erklären.