Ein internationales Wissenschaftlerteam hat vielleicht einen Weg gefunden, Computer noch sparsamer und effektiver zu machen. Ein neuartiger Effekt erlaubt es künftig, die Abwärme in Mikroprozessoren in neue Bahnen zu lenken. Die Physiker führten ihr Experiment mit einem magnetischen Bauteil durch, wie es im Lesekopf von Festplatten verwendet wird. Wurde dieses magnetische Tunnelelement mit einem Laserstrahl aufgeheizt, entstand eine elektrische Spannung. Höhe und Art der Spannung seien über die Temperatur und die Atomzusammensetzung des Bauteils kontrollierbar, berichten die Forscher im Fachmagazin „Nature Materials“.
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Dieser so genannte Magneto-Seebeck-Effekt war zuvor theoretisch vorhergesagt worden. Die neuen Daten belegen jetzt Existenz und Merkmale dieses Effekts auch experimentell. Die Forscher erhoffen sich davon zukünftig auch konkrete Anwendungen: „Damit eröffnen sich Möglichkeiten, in Zukunft zum Beispiel in Mikroprozessoren entstehende, bislang ungenutzte Energie gezielt in das Computersystem zurückfließen zu lassen“, sagt der Physiker Markus Münzenberg von der Universität Göttingen.
Phänomen „Spin“
Elementarteilchen wie Atomkerne oder Elektronen besitzen einen Spin. Dieses physikalische Merkmal, eine Art Eigendrehimpuls, verleiht ihnen magnetische Eigenschaften. In einem Magnetfeld richten sich die Teilchen daher ihrem Spin entsprechend aus.