Nach 520 Tagen ist heute das Experiment „Mars 500“ zu Ende gegangen. Sechs Astronauten haben darin seit dem 3. Juni 2010 mitten in Russland in einer Isolierstation eine Trockenübung für den Ernstfall durchgeführt – den ersten bemannten Flug zum Roten Planeten. In einer nachgebauten Weltrauminfrastruktur wurden alle Aspekte des echten Raumflugs – mit Ausnahme der Schwerelosigkeit, der Strahlung und des tatsächlichen interplanetaren Raumflugs – simuliert.
Noch ist die Auswertung der von den Wissenschaftlern gesammelten Daten in vollem Gange. Einige wichtige Ergebnisse stehen jedoch bereits jetzt fest – sagt jedenfalls Patrik Sundblad, ESA-Experte für Humanbiologie: „Ja, die Mannschaft kann die unvermeidliche Isolation während eines Fluges zum Mars und zurück überstehen. Vom psychologischen Standpunkt aus sind Menschen dazu in der Lage. Natürlich gab es Höhen und Tiefen, aber darauf waren wir vorbereitet. Wir hatten im Vorfeld mit wesentlich mehr Problemen gerechnet, aber der Crew ging es überraschend gut.“
Die Mannschaft erwies sich während der gesamten Missionsdauer als geeintes und stabiles Team. Es gab keine größeren Konflikte, und die schwierige „Reise“ wurde so absolviert, wie eine Mannschaft eine reelle Marsmission durchführen würde.
Rückkehr zur Erde
Wenn die Besatzung von Mars 500 – drei Russen, ein Chinese, ein Italiener und ein Franzose – heute ihr „Raumschiff“ verlässt und zur Erde „zurückkehrt“ wird sie zunächst vier Tage für medizinische Untersuchungen in Quarantäne verbringen. Schon während des Experiments hatten die Männer ein umfangreiches Testprogramm hinter sich gebracht.