Nach 17-monatigem Flug durchs All hat sich die Asteroiden-Raumsonde Dawn heute Nacht dem Mars bis auf ungefähr 565 Kilometer genähert. Ziel des so genannten Swing-By-Manövers war es, Geschwindigkeit aufzunehmen und Dawn auf den richtigen Kurs zum Asteroiden Vesta zu bringen, der im August 2011 erreicht werden soll.
Die Forscher testen bei diesem nahen Vorbeiflug am Roten Planeten aber auch das deutsche Kamerasystem an Bord der Sonde, das unter Leitung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS) im niedersächsischen Katlenburg-Lindau entwickelt wurde. Die Wissenschaftler hoffen dabei auf eindrucksvolle Bilder vom roten Planeten. Die Aufnahmen sollen anschließend mit der vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) betriebenen Stereokamera HRSC an Bord der ESA-Sonde Mars Express verglichen werden.
Generalprobe im All
„Die fast zeitgleichen Beobachtungen desselben Gebiets auf dem Mars dienen dazu, die Leistungsmerkmale der Kamerasysteme von Dawn und Mars Express gegenseitig zu überprüfen“, erklärt Stefano Mottola vom DLR-Institut für Planetenforschung in Berlin.
Und Holger Sierks, Leiter des Projektteams am MPS, ergänzt:„Die weit entfernten Sterne, die das Kamerasystem sonst während seiner Reise aufnimmt, haben auf den Bildern nur eine Größe von wenigen Pixeln.“ Das sei mit der Situation, die die Kamera bei der Ankunft am Asteroiden Vesta erwartet, nicht vergleichbar. Allein der Vorbeiflug am Mars bietet dem Kamerasystem ein ähnliches Motiv. „Auf diese Weise können wir Aufnahmen eines ausgedehnten Körpers machen, die sonst nicht möglich sind“, so Sierks.